Investor aus dem Orient?

Ist Metzgers Mann seriös?
„Der hat sich zu jedem Bauvorhaben gemeldet“
„Eine schriftliche Investorenzusage liegt mir vor.“ Damit befeuerte Brettens Oberbürgermeister Paul Metzger vor zwei Tagen noch einmal seinen Vorschlag, die neue Karlsruher Fußballarena für den KSC auf dem Gleisdreieck an der Durlacher Allee zu bauen.
Das Schreiben soll von der Firma Immobilien-Management aus Stutensee stammen, die wiederum für eine Firma in Mannheim ein Grundstück suche, die dort das Geld von Anlegern aus Tschechien, Skandinavien und „aus dem Orient“ für eine Fußballarena investieren will. So Metzger gegenüber den BNN.
Der Seniorchef der Immobilien-Management ist Hans-Joachim Freist (83). Der Stadtverwaltung ist er bereits seit der Zeit bekannt, als Heinke Salisch noch Baubürgermeisterin war. Denn, so ein ehemaliger Mitarbeiter: „Der hat sich zu beinahe jedem Bauvorhaben der Stadt gemeldet.“ Auch die Karlsruher Kombi-Lösung wollte er angeblich schon bauen.
In Sachen Fußballarena hat sich der 83-Jährige jetzt an Ernst & Young gewandt, dem Beratungsunternehmen, das auch für die Stadt arbeitet. Doch sein Schreiben, das den BNN vorliegt, beginnt nicht nur mit der ungewöhnlichen Anrede: „Sehr geehrter Herr Ernst“. Es enthält auch inhaltlich eine Überraschung.
So ist da nicht mehr von einem Neubau auf dem Gleisdreieck die Rede. Freist will plötzlich beim Umbau des Wildparks mitmachen. „Wir stehen gegenwärtig mit einigen deutschen und ausländischen Unternehmen in Verbindung, die an dem Bauvorhaben in Karlsruhe, Adenauerring 17 (stadteigenes Grundstück, dessen Überplanung in das Jahr 2007 zurückreicht) in Verbindung.“
Der Relativsatz bricht einfach ab (wahrscheinlich fehlt: „interessiert sind“). Aber auch Namen und Ämter sind völlig falsch. So leitet Henner G. Ziegler schon seit beinahe zwei Jahren das Projekt nicht mehr. Und Wirtschaftsbürgermeisterin Margret Mergen ist keine Baubürgermeisterin.
Am Ende schlägt Freist dem Unternehmen Ernst & Young („Sehr geehrter Herr Ernst“) vor: „Von befreundeter Seite wurde uns empfohlen, Ihnen eine Hälftung der eingegangenen Provision zwischen Ihrem Haus und uns vorzuschlagen.“ Ernst & Young hat das Schreiben wortlos an die Stadt weitergereicht. Dort wurde es einfach „abgelegt“. Michael Nückel

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7 Antworten zu Investor aus dem Orient?

  1. ralf sagt:

    „Investor aus dem Orient?“

    Wann endlich lässt Präsident Metzger (CDU) das Märchen aus 1001 Nacht Wirklichkeit werden? 🙂

  2. äth. sagt:

    Zu mm im 1. Kommentar

    Die anstehende Schlange von Investoren für den Rüdtwald braucht wegen der zu langen Wartezeit von vielen Monaten – vor der Tür der Brettener Wirtschaftsförderung – Spesen in Form von Trennungsgeld, weil sie – die Investoren – über die ganze Wartezeit hinweg nicht mehr zu Hause waren.

  3. vikt-murc. sagt:

    Früher gab es Märchenerzähler, heute Politiker.
    Hans Bernhard Schiff

  4. JoSt sagt:

    Vom KSC-Mitglied und Privatmann Paul Metzger in die öffentliche Diskussion gebrachte – seriöse? – Investoren.

  5. f/gl. sagt:

    „Von befreundeter Seite wurde uns empfohlen, Ihnen eine Hälftung der eingegangenen Provision zwischen Ihrem Haus und uns vorzuschlagen.“ ???

  6. Proll sagt:

    die ultimative Blamage für den Besserwisser und Visionär Metzger!

  7. mm sagt:

    so sehen die „Investoren“ des Herrn Metzger aus!
    Erschreckend, wenn man bedenkt, dass im Brettener Rüdtwald diese Spezies gar „Schlange steht“.

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