Weniger Blut, mehr verbogenes Blech

Polizei sieht Normalisierung bei Unfällen in Bretten
Deutlicher Rückgang bei den Schwerverletzten
Von unserem Redaktionsmitglied Rudolf Baier
Bretten (BNN). Entwarnung auf den Straßen im Gebiet der Großen Kreisstadt: Die Unfallsituation bewegt sich nach dem drastischen Anstieg der schweren Unfälle 2006 wieder auf dem gewohnten Niveau, kommentieren Rolf Hilpp, Leiter des Polizeireviers Bretten, und Volker Wickenhauser vom Führungs- und Einsatzstab Verkehr des Polizeipräsidiums Karlsruhe die jetzt vorliegende Brettener Unfall-Jahresstatistik 2007. Dabei ist die Zahl der Unfälle auf den Straßen der Großen Kreisstadt Bretten erneut nach oben geklettert: um acht Prozent von von 760 auf 821. Allerdings resultiere diese Erhöhung aus einer Zunahme der Bagatellschäden. Verkehrsunfälle mit Personenschaden gingen um 8,5 Prozent zurück. Dabei sank die Zahl der Leichtverletzten von 126 auf 122, die der Schwerverletzten sogar von 49 auf 32. Diese günstige Entwicklung ist nach Einschätzung der beiden Experten auch darauf zurückzuführen, dass 2007 die großen Umbaumaßnahmen weitgehend abgeschlossen waren und sich der Verkehrsfluss in und um Bretten wieder beruhigte. Ein Indiz dafür sei, so Wickenhauser, der Rückgang der Vorfahrtsmissachtungen von 76 auf 57.

Bei fast allen Ursachen ging die Zahl der Unfälle zurück – auch in der Kategorien „Fehler beim Wenden oder Rückwärtsfahren“ (minus 16,7 Prozent), beim Überschreiten des Tempolimits sogar um 18,2 Prozent. Lediglich in den Sparten ungenügender Sicherheitsabstand und verkehrswidriges Überholen stieg die Anzahl der Fälle von 37 auf 41 und von 19 auf 21 an.
Auch 2007 war die häufigste Unfallursache innerorts das Nichtbeachten der Vorfahrt. Fehler beim Wenden oder Rückwärtsfahren folgen auf Platz zwei. Im Außerortsbereich bleibt zu hohes Tempo die Unfallursache Nummer eins – ein Grund für den Brettener Revierleiter, die Überwachung an den Unfallbrennpunkten beizubehalten und im Bedarfsfall auszuweiten.

Dass solche Kontrollen notwendig sind wurde im vergangenen Jahr bei zwei tödlichen Verkehrsunfällen bestätigt: Beide Unfallopfer hatten ihre Sicherheitsgurte nicht angelegt. Bei der Gruppe der „besonders gefährdeten Verkehrsteilnehmer“ trat gegenüber dem Vorjahr hingegen eine leichte Verbesserung ein. Die Radfahrerunfälle ging von 20 auf 18 zurück, die Fußgängerunfälle von 16 auf 15. Es gab zwölf Kinderunfälle, 2006 waren es noch 19.
Junge Autofahrer waren an 90 Verkehrsunfällen beteiligt. Dabei wurden 28 Personen dieser Altersgruppe leicht und vier schwer verletzt. Als Verursacher traten sie 65 Mal in Erscheinung. Ein Umstand, der die Polizei dazu veranlasst, diesem Personenkreis bei Verkehrskontrollen besondere Aufmerksamkeit zu schenken. Alkohol am Steuer war nach Feststellung der Polizei in 19 Fällen eine der Ursachen eines Unfalls. Bei jedem zweiten Unfall kamen dabei Personen zu Schaden.

Im Blickpunkt von Polizei und Straßenverkehrsbehörde bleiben die auf Brettener Gemarkung liegenden Abschnitte der B 293 mit sieben Unfällen und sechs Verletzten und der L 1103 mit fünf Verkehrsunfällen und vier verletzten Personen. Die Situation an Brettens Alexanderplatz hat sich mit vier Unfällen und zwei Verletzten gegenüber 2006 (zehn Unfälle, fünf Verletzte). Innerorts bleibt nur die Einmündung des Silcherwegs in die Melanchthonstraße als Schwerpunkt mit fünf Unfällen, zwei Schwer- und einem Leichtverletzten bestehen.

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3 Antworten zu Weniger Blut, mehr verbogenes Blech

  1. -wilh. sagt:

    Ja, wie heißt er denn – der umtriebige Chef der Unteren Straßenverkehrsbehörde Bretten?

  2. -nz- sagt:

    „zwei Schwer- und einem Leichtverletzten“ in einem Jahr – an einer Kreuzung – zu haben und nichts dagegen zu unternehmen ist …?

    …es fällt mir schwer den passenden Ausdruck zu finden, ohne in das sehr deutliche Vokabular abzurutschen.

  3. -fc- sagt:

    „Innerorts bleibt nur die Einmündung des Silcherwegs in die Melanchthonstraße als Schwerpunkt mit fünf Unfällen, zwei Schwer- und einem Leichtverletzten bestehen.“

    Unter der Rubrik „Unsere Projekte“ BAK-Startseite, darunter
    „Verkehrskonzept für Bretten“
    (Ergänzung erstellt am 29.3.2006)
    kann man nachlesen, wie es mit einem Einbahnsystem (an Stelle der Brucknerstr. der Silcherweg) die Verletzten – wegen Vorfahrtverletzung – gar nicht geben könnte.

    Noch genauer kann man die Vorschläge im „Leserbrief : Vorsätzliche Belastungsprobe?
    BNN 7.Juli, 2007“ nachlesen.

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