5 000 Haushalte haben Interesse an dem neuen Angebot
Von Mario Beltschak und Matthias Kuld
Kreis Karlsruhe. Die „Blaue Tonne“ für Altpapier erobert nach der Stadt auch die Region. Rund 5 000 Haushalte aus dem Landkreis haben die Tonne laut Matthias Gutheil beantragt. Der Geschäftsführer der Firma Kühl aus Karlsruhe, die die Blaue Tonne als privater Anbieter kostenlos zur Verfügung stellt, spricht von einer „hervorragenden Resonanz“ auf das alternative Sammelangebot. (Siehe auch „Angemerkt“.)
Allein in Bruchsal wird die Firma Kühl in den kommenden Tagen rund 450 der Sammelbehälter aufstellen. Karlsbad und Kraichtal erhalten jeweils etwa 250 der Blauen Tonnen, in Bretten und Linkenheim-Hochstetten werden künftig je 150 Behälter stehen. Auch aus Ettlingen gebe es 250 Anfragen. Der „pünktliche und zuverlässige Service“ den der private Altpapiersammler anbiete, werde von den Kunden geschätzt und auch dementsprechend gerne in Anspruch genommen, so Gutheil. Das Aufstellen der Blauen Tonne wurde dem privaten Anbieter nach einem Beschluss des Mannheimer Verwaltungsgerichtshofes (VGH) gestattet. Somit war es der Firma Kühl möglich in Konkurrenz zu den öffentlichen Altpapierentsorgern zu treten. Für Gutheil ist das Urteil die Bestätigung dafür, dass ein Wettbewerb in diesem Bereich rechtens sei und eine Nutzung der Tonne durch Privathaushalte auch keinen Verstoß gegen das Abfallentsorgungsgesetz sei. Gutheil betonte, dass die Tonnen jedoch nicht willkürlich aufgestellt wird. Sie muss beantragt werden, bevor die Firma aktiv wird und die Tonnen zur Verfügung stellt.
Das Thema wird heute auch den Betriebsausschuss des Kreistages beschäftigen. Insbesondere soll darüber nachgedacht werden, wie die öffentliche Wertstoffsammlung auch künftig attraktiv bleibt. Als eine Möglichkeit gilt, die Wertstofftonne ohne gesonderte Gebühr anzubieten. Der Kreis sieht in gewerblichen Sammlungen im Unterschied zum Tenor der VGH-Entscheidung „durchaus“ eine Gefährdung der öffentlichen Wertstoffentsorgung.
Die Themen dieses Tages in einem anderen Jahr :
- Konkursverwalter „stellt" 170 Malag-Arbeiter „frei" - 1986
- Verkehrsprobleme stets vorgetragen - 1998
- Leserbrief : Sorglos in der Konsumwelt - 2006
