Zum Artikel „Ende März schließt Postfiliale“ (BNN vom 1. März):
Liebe Jöhlinger, warum soll es Euch besser gehen als der Großen Kreisstadt Bretten? Auch wir haben in Bretten keine Postfiliale mehr. Zu unserem Glück ist in die ehemalige Postfiliale die Postbank eingezogen, die im Auftrag der Deutschen Post AG Sendungen annimmt. Wenn man aber Probleme mit der Zustellung hat, merkt man schnell, dass die Türen hierzu verschlossen sind.
Telefonisch erreichen kann man in Bretten keine Post. Wählt man die kostenpflichtige Nummer, landet man in einem „Call Center“ in Leipzig oder Marburg. Dabei werden einem die „Flat Rates“ der Deutschen Telekom empfohlen, damit man dann kostenpflichtige Nummern wählen muss.
Diese Woche erreichte mich wieder einmal der „Stern“ nicht. Das kam schon öfter vor, wenn sich der Adressaufkleber gelöst hatte. Solange man noch eine Postfiliale in Bretten anrufen konnte, war es möglich, am Nachmittag seinen „Stern“ abzuholen oder am nächsten Tag zustellen zu lassen. Kam immer ein Stammpostbote, erledigte er dies von sich aus. Bei ständig wechselnden Postboten ist dies leider nicht möglich.
Bei meinem Anruf landete ich gestern in Marburg bei einer sehr höflichen Dame. Dank Netzwerk konnte sie mich schnell finden und feststellen, dass die Zustellung schon mehrfach nicht klappte. Auf obige Misere hingewiesen, erklärte sie mir freundlich, dass dies so gewollt sei. Sie wird wieder veranlassen, dass mir das fehlende Magazin nachgeliefert wird. Das erreicht mich dann nächste Woche – hoffentlich noch vor der neuen Ausgabe.
So sorgt die Deutsche Post AG dafür, dass die Kundennähe zugunsten höherer Vorstandsbezüge geopfert wird. Die Vorstandsmitglieder verdienen dann so viel, dass sie ihre Überschüsse in Liechtenstein anlegen müssen, um sie vor der deutschen Besteuerung zu retten. Für den Preis der globalen Gewinnmaximierung bleibt leider die Menschlichkeit auf der Strecke – nicht nur bei der Deutschen Post AG!
Rolf Liebold Sperbelhecke 15 Bretten-Ruit
Die Themen dieses Tages in einem anderen Jahr :
- Brettens Image - 1987
- Protest gegen die Abholzung - 2004
- Offener Brief der Rüdtwald-Initiative - 2004
Alles egal – Hauptsache es wird für den Kunden teuer. Zeit und Geld müssen halt vorhanden sein.
Postzustellung = Dienstleistungswüste!
Den Ausführungen von Herrn Rolf Liebold ist voll und ganz zu entsprechen.