Akute Einsturzgefahr zwingt Rupp zum Handeln

Brücke über den Saalbach in Gondelsheim muss saniert werden / Gemeinderat billigt Planungen
Gondelsheim (wai). Mit Eilentscheidungen hatte Markus Rupp bisher nicht viel zu tun. Der Gondelsheimer Bürgermeister hat in seiner zehn Jahre umfassenden Amtszeit bisher erst einmal von dieser Möglichkeit der Gemeindeordnung Gebrauch gemacht. Vergangene Woche war es wieder so weit. Eine Brücke am Saalbach ist dermaßen desolat, dass Eile tatsächlich geboten war.
Die Konstruktion sei so instabil, dass bei einem schweren Fahrzeug akute Einsturzgefahr gedroht habe, berichtete er den Gemeinderäten. Das Bruchsaler Ingenieurbüro Vogel habe deshalb von ihm den Auftrag erhalten, sofort eine Planung für die Sanierung der Brücke zu erarbeiten. Dirk Vogel präsentierte denn auch dem Gemeinderat erschreckende Fotos. Danach war die Zustimmung nur noch eine Formsache. Der Gemeinderat billigte einstimmig sowohl die Eilentscheidung des Bürgermeisters wie auch die Vergabe der Bauarbeiten. Die Kosten liegen bei 27 000 Euro.

Bei Enthaltungen und einer Gegenstimme aus den Reihen des Bürgervereins stimmte der Gemeinderat auch der Anlegung eines Parkplatzes beim Friedhof zu. Er soll Ersatz sein für den bisherigen Parkplatz an der Bergstraße. Das Grundstück wurde Anfang 2008 verkauft und wird noch im Frühjahr bebaut. Der bisherige Parkplatz war in seinem Zuschnitt unübersichtlich. Dirk Vogel stellte für das beauftragte Ingenieurbüro die Planungen vor. Auf 640 Quadratmetern werden 24 Parkplätze entstehen. Der neue Parkplatz wird rund 90 000 Euro kosten. Die Gemeinde wird die Umstrukturierung wegen des Verkaufs des ursprünglichen Parkplatzes dennoch mit einem Gewinn von 110 000 Euro abschließen.

Sehr viel Geld wird die Gemeinde hingegen im Jahr 2008 für den Hochwasserschutz hinlegen. Allein die Sanierung des Eschbachgrabens wird rund 250 000 Euro kosten. Wegen der mangelhafen Tragfähigkeit der Deckenplatten der Verdolung entlang der Jöhlinger Straße sind einige Platten bereits eingebrochen. Die starken Schäden, die eine Videobefahrung ergeben hatte, lassen jede Reparatur ausscheiden. Mit den Bauarbeiten soll im Herbst 2008 begonnen werden. Die Gesamtmaßnahme beläuft sich auf 495 000 Euro.

Zum Schutz vor Überflutungen bei Starkregen will die Gemeinde auch im Bereich Lohrgraben und Riedgraben etwas tun. Aufgrund neuerer Untersuchungen nach Überschwemmungen im Juli 2006 ist anstelle der ursprünglich geplanten Verwallung am Riedgraben eine Verwallung von 225 Metern Länge und einer Höhe von 1,10 Metern entlang der Kreisstraße vorgesehen. Nachdem alle planerischen wie finanziellen Fragen des Hochwasserschutzes geklärt sind, soll im Frühjahr 2008 mit den Maßnahmen am Riedgraben begonnen werden. 2009 steht die Sanierung des Rückhaltebeckens Lohrgraben an. Insgesamt sind 700 000 Euro eingeplant, die zu 70 Prozent gefördert werden.