Zahlreiche neue Flächen für Brettener Häuslebauer

Gemeinderat beschließt drei Bebauungsplan-Entwürfe / Diskussionen über Bauerbacher Gebiet „In den Gräben“
Angebote richten sich vor allem an junge Familien
Von unserem Redaktionsmitglied Thilo Kampf
Bretten. Die Nachfrage nach Bauplätzen in der Kernstadt und den Stadtteilen wächst. Um dieser Entwicklung Rechnung zu tragen, entwickelten Stadtplanung und Verwaltung weitere Bebauungspläne, von denen der Brettener Gemeinderat am Dienstagabend drei (teils vorläufige) Entwürfe beschloss.
So wird es im Bauerbacher Baugebiet „In den Gräben“ künftig die Möglichkeit für 21 Bauplätze für Ein- oder Zweifamilienhäuser geben. Das etwa 1,5 Hektar umfassende Gebiet liegt am südöstlichen Rand des Bauerbacher Siedlungsgebietes. Im Norden grenzt das Wohngebiet „Wolfsgrube“ an; im Westen grenzt das Gebiet an die Bebauung in der Rosenstraße, im Süden an das Landschaftsschutzgebiet mit Streuobstwiesen und im Osten an den Bahndamm der Stadtbahnlinie Bretten-Eppingen.
„Auf Wunsch des Ortschaftsrates geht es um die sinnvolle Ergänzung baulicher Möglichkeiten“, hatte Oberbürgermeister Paul Metzger (CDU) zuvor für seinen Beschlussantrag geworben. In Bauerbach stünden keine freien Bauplätze mehr in den Gebieten „Pabstberg“ und „Wolfsgrube“ zur Verfügung. Das nun beschlossene Plangebiet solle es jungen Familien weiterhin ermöglichen, in ihrem Heimatort zu bauen – und damit auch die Auslastung und den Erhalt von Kindergarten und Grundschule sichern. Von der Mitte des Gebietes bis zur Grundschule seien es 100 Meter, zum Kindergarten 400 Meter Luftlinie.
Die Grünen lehnten die geplante Erweiterung des Gebietes ab. Das Gebiet sei zu groß – und es handele sich auch um keine „Innenentwicklung“ mehr. Durch solche Neubaugebiete würde in den eigentlichen Ortskernen nicht mehr in den Erhalt von Bausubstanz saniert, erklärte Grünen-Sprecher Otto Mansdörfer. „Wir können diesen vergrößerten Bebauungsplan aus diesen Gründen nicht mittragen.“

Keine Diskussionen gab es für die geplante Änderung des Bebauungsplanes „Am Brettener Weg“ in Gölshausen. In diesem kernstadtnahen Stadtteil besteht laut OB Metzger „stets eine große Nachfrage nach Bauplätzen“. Zwar seien aktuell in Gölshausen noch elf Baulücken vorhanden, doch aufgrund der mangelnden Verkaufsbereitschaft der Eigentümer seien diese Grundstücke faktisch dem Markt entzogen. Mit der Ausweisung dieses 1,5 Hektar großen Baugebietes auf der Grundlage der freiwilligen Baulandumlegung könne die Stadt Bretten für junge Familien „erschwingliche Baulandpreise“ durchsetzen.
Das Gebiet „Brettener Weg“ liegt am südwestlichen Ortsrand von Gölshausen. Nach den Plänen der Verwaltung sollen hier etwa 20 Bauplätze mit Größen zwischen 300 und 600 Quadratmetern entstehen, auf denen freistehende Ein- oder Zweifamilienhäuser errichtet werden können. Die Hauptanbindung an das Straßennetz soll über die Eppinger Straße erfolgen; das Gebiet wird aber auch über die Sudetenstraße erreichbar sein. Die geplante Erschließung des neuen Wohngebietes wird sich laut Metzger „positiv auf die Verkehrsbelastung der Oberdorfstraße“ auswirken.
Grünen-Sprecher Mansdörfer („Hier stimmen wir zu“) regte als Ausgleichmaßnahmen an, die alte B 293, den alten Bahnsteig und die Trockenmauer zu „entsiegeln“.

Einstimmig beschlossen wurde auch die Änderung des Bebauungsplans „Brunnenstube“ im Brettener Westen (die BNN berichteten). Auf 4,6 Hektar (inklusive Flächen für Lärmschutz) könnten etwa 65 Bauplätze entstehen. Bürgermeister Willi Leonhardt verwies auf den Stellplatznachweis: Pro Wohnung werden zwei Stellplätze veranschlagt.

Nicht mehr im Detail diskutiert wurde das Ergebnis der schalltechnischen Untersuchung durch ein Karlsruher Ingenieurbüro: Demnach sind zusätzliche Lärmschutzmaßnahmen in der Form notwendig, dass die bestehende, vier Meter hohe Lärmschutzwand bis hin zu dem Lärmschutzwall verlängert wird. Dieser soll auf durchgängig sechs Meter erhöht und durch eine Lärmschutzwand am westlichen Ende ergänzt werden.

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