„Solide Basis für anstehende Investitionen“

Gondelsheimer Verwaltungshaushalt durchbricht erstmals die Fünf-Millionen-Schallmauer
Personalausgaben sinken auf 18 Prozent
Gondelsheim (wai). Einen Haushalt in Höhe von 6,8 Millionen Euro hat der Gondelsheimer Gemeinderat einstimmig gebilligt. Der Verwaltungshaushalt durchbricht mit fast 5,5 Millionen Euro erstmals die Fünf-Millionen-Schallmauer. Deshalb gelingt eine Zuführung von 562 000 Euro zum Vermögenshaushalt, der insgesamt 1,3 Millionen Euro umfasst.
Angesichts solcher Zahlen zeigten sich sowohl Bürgermeister Markus Rupp als auch die Sprecher der Fraktionen hochzufrieden. Schon 2006 habe sich die Wende zum Besseren abgezeichnet, erinnerte Rupp. Durch den nachhaltigen Konsolidierungskurs habe man 2007 Atem holen können für die kommenden großen Aufgaben.

Der Haushalt könne ohne Kreditaufnahme geschultert werden. Die Pro-Kopf-Verschuldung sinke von 640 auf 570 Euro. Dies sei geschuldet vor allen Dingen der steigenden Gewerbesteuer (400 000 Euro), dem Einkommensteueranteil (nahezu 1,3 Millionen Euro) und den Schlüsselzuweisungen des Landes (1,1 Millionen Euro). Bei den Personalausgaben (900 000 Euro) trage der Konsolidierungskurs Früchte. Prozentual sinken sie von 22,3 Prozent im Jahr 2003 auf 18 Prozent im Jahr 2008.
Der Haushalt biete damit eine solide Basis für die anstehenden Investitionen. Exemplarisch nannte Rupp dafür die Positionen Hochwasserschutz am Riedgraben (140 000 Euro), Eschgrabenverdolung (250 000 Euro) und den Parkplatz am Friedhof (85 000 Euro). Für alle drei erhalte die Gemeinde andererseits erhebliche Zuschüsse.

Erhebliche Anstrengungen unternehme die Gemeinde aufgrund des demografischen Wandels bei den Senioren, auf dem Feld der Kinderbetreuung und der Bildung.
Nach wirtschaftlich schwierigen Jahren sei nun eine deutlich erkennbare Verbesserung der Haushaltslage eingetreten, bestätigte der CDU-Fraktionsvorsitzende Manfred Schleicher. Die Zuführungsrate zum Vermögenshaushalt betrage 10,2 Prozent. Das sei in der laufenden Gemeinderatsperiode noch nicht erreicht worden. Der steile Anstieg der Gewerbesteuereinnahmen, des Einkommensteueranteils und der Schlüsselzuweisungen des Landes bringe der Gemeinde finanziellen Spielraum. Deshalb könne die finanzielle Förderung der Vereine fortgesetzt werden. Als „Zuckerle“ könne man für die Jugend ein Beachfußballfeld errichten.

Etwas skeptischer malte FWV-Sprecher Peter Bürker das Haushaltsbild. Die mageren Jahre seien zwar vorbei. Gondelsheim bleibe dennoch eine Verschuldung von zwei Millionen Euro bei kaum nennenswerten Rücklagen. Die Freien Wähler gäben der Konsolidierung der Gemeindefinanzen den Vorrang vor nicht dringend notwendigen Investitionen. Das geplante Beachfußballfeld werde von den Freien Wählern nicht mitgetragen. Die notwendige Erhöhung der Bevölkerungszahl könne nur mit der schnellen Umsetzung des Bebauungsplans Schlossbuckel gelingen.

Es gebe viele Dinge, die die Gemeinde unter Zugzwang setzen, meinte Hans Becker. Der Fraktionsvorsitzende des Bürgervereins zählte dazu insbesondere die Investitionen im Hochwasserschutz. Die Sanierung des Hochwasserrückhaltebeckens Lohrgraben und die Verbesserung der Einlaufverhältnisse im Riedgraben stünden nun endlich kurz vor der Umsetzung. Auswirkungen auf die mittelfristige Finanzplanung bis ins Jahr 2010 habe auch die Instandsetzung des Eschbachgrabens, die in diesem Jahr erstmals mit einer Summe von 250 000 Euro zu Buche schlage.
Als „bescheiden aber solide“ bezeichnete SPD-Fraktionsvorsitzender Dietmar Freisler den Haushalt 2008. Im Verwaltungshaushalt werde der Sparkurs der Vergangenheit fortgesetzt. Freisler begrüßte insbesondere die Maßnahmen zum Hochwasserschutz. Mit der Neugestaltung des Riedgrabeneinlaufs und der Sanierung des Eschbachgrabens hege er die Hoffnung, künftige Überflutungen begrenzen zu können.

Freisler appellierte an die Gondelsheimer, von den Möglichkeiten des Landessanierungsprogramms Gebrauch zu machen und die Zuschüsse für die Sanierung ihres Grundbesitzes abzurufen und damit zur Verschönerung des Ortsbildes beizutragen.

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