4 Fragen an…

. . . Hermann Friedmann von der Brettener katholischen Gemeinde St. Laurentius zu den erwarteten Auswirkungen der jetzt zugelassenen „Blauen Tonne“ auf Altpapiersammlungen.

1. Wie viel Altpapier kommt bei den Sammlungen der katholischen Gemeinde zusammen? Wie viel Geld bringt das ein und wofür wird dieses verwendet?
Friedmann: Im Durchschnitt sind es bei unseren beiden Sammlungen im Jahr so 80 Tonnen. Letztes Jahr lagen wir mit 100 Tonnen überaus gut und erzielten auch einen guten Erlös von 65 Euro pro Tonne. Wenn wir das Papier nicht sortieren würden, wäre es nur die Hälfte oder weniger. Das Geld wird für die Jugendarbeit der drei beteiligten Gruppen verwendet. Zum Beispiel: Die Ministranten haben 600 Euro für ihr Ferienlager im letzten Jahr zuschießen können, der Gospelchor hat damit seine jungen „Future Stars“ unterstützt und der Familienkreis Ferienaufenthalte für junge Familien ermöglicht.

2. Wie hat sich das Altpapier-Aufkommen in letzter Zeit entwickelt?
Friedmann: Es ist mehr geworden. Die Leute sammeln zunehmend bewusster – auch mit Blick auf die Gruppen. Außer uns sind das noch der VfB Bretten und der TV 1846 mit jeweils einer Sammlung pro Jahr. Es gibt nicht wenige Brettener, die das Altpapier dann herausstellen, wenn „ihr“ Verein oder ihre Gruppe mit dem Sammeln an der Reihe sind. Unser nächster Termin ist übrigens bereits am 8. März.

3. Fürchten Sie, dass bei Einführung der „Blauen Tonne“ durch ein Privatunternehmen nicht mehr viel für Ihre Sammlungen übrig bleibt?
Friedmann: Die Sorge ist berechtigt. Wir müssen unsere Leute darauf aufmerksam machen, weiterhin für die Gruppen und Vereine zu sammeln und das Papier nicht in die Blaue Tonne zu werfen. Das betrifft nicht nur die Kernstadt, sondern auch die Stadtteile, wo Feuerwehr und Sportvereine ebenfalls Altpapiersammlungen durchführen, um ihre Jugendarbeit zu finanzieren.

4. Würde ein Versiegen dieser Einnahmequelle die Jugendarbeit auch in der katholischen Gemeinde gefährden?
Friedmann: Diese Einnahmen sind ein ganz wichtiger Faktor für die Jugendarbeit in der heutigen Zeit. Der Staat schießt sonst nichts mehr zu. Also ist die Jugend darauf angewiesen, den Etat für ihre Unternehmungen damit aufzufüllen. Vieles ließe sich nicht mehr finanzieren. Wir haben am 1. März ein Schlittschuhlaufen in Pforzheim auf dem Programm. Das wird komplett aus unserer Ministrantenkasse bezahlt. Wäre da nichts drin, müsste die Fahrt ausfallen. Bei den anderen Gruppen sieht es genauso aus.

ba

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