Dramatische Zunahme der Verkehrsmenge auf der Autobahn zwischen Pforzheim und Heimsheim
ENZKREIS. Vor dem Verkehrskollaps steht die Autobahn 8 zwischen Karlsbad, den vier Anschlussstellen in Pforzheim und Heimsheim. Die Straßenverkehrszählung 2005, die das Land im Dezember 2007 in der endgültigen Auswertung vorgelegt hat, weist auf der A 8 im Enzkreis Verkehrsmengen aus, die in den fünf Jahren von 2000 bis 2005 dramatisch zugenommen haben. Auch auf den Bundesstraßen nahe der A 8 rollen immer mehr Fahrzeuge.
Prognose 2020 wird 2010 Realität
Am stärksten hat der Verkehr auf der Autobahn zwischen Pforzheim-Ost und Heimsheim zugenommen. Wurden dort werktags im Jahr 2000 täglich noch 55 500 Fahrzeuge ermittelt, so waren es 2005 bereits 72 350 – das sind knapp 17 000 Autos und Laster mehr, über 30 Prozent mehr Fahrzeuge in dem Fünfjahreszeitraum. Und seit 2005 vergrößert sich die Verkehrsmenge stetig. Im November 2007 passierten werktags bereits knapp 80 000 Fahrzeuge die automatische Zählstelle. Zum Vergleich: Beim geplanten Ausbau der Autobahn im Enztal hat das Land in seiner Prognose fürs Jahr 2020 rund 90 000 Fahrzeuge errechnet – diese Zahl wird wahrscheinlich schon im Jahr 2010 erreicht.
Die A 8 zwischen Karlsruhe und Stuttgart ist zu einer europäischen Verkehrsachse geworden. Zwischen Karlsbad und Pforzheim-West waren 2005 täglich im Durchschnitt knapp 79 000 Kraftfahrzeuge unterwegs – 18,6 Prozent mehr als 2000. Zwischen den A 8-Anschlüssen Pforzheim-West und Pforzheim-Ost hat die Verkehrsmenge in fünf Jahren um 23,3 Prozent zugenommen. Der Anteil des Schwerlastverkehrs am Verkehrsaufkommen an Werktagen ist von 2000 bis 2005 mit rund 18 Prozent annähernd gleich geblieben. Freilich weichen immer mehr Lastwagenfahrer auf die Bundesstraßen aus, vor allem auf die B 10 und B 35 zwischen Bretten, dem Illinger Eck bei Mühlacker und Vaihingen/Enz. Auf der Ausweichstrecke von Pforzheim über den Neulinger Ortsteil Bauschlott und Bretten hat sich der Lasterverkehr seit 2005 nahezu verdoppelt.
Regionalräte fordern mehr Geld
Was aber tun, um den Infarkt der Verkehrswege zu verhindern? Der Regionalverband Nordschwarzwald will mit einem Positionspapier auf die alarmierenden Entwicklungen hinweisen und an den Bund sowie die Landesregierung herantreten. Die Regionalräte fordern mehr Geld für den Ausbau der Autobahnen und Bundesstraßen im Südwesten. „Wir sind es leid, dass sich Bundes- und Landesregierung gegenseitig die Schuld zuweisen“, sagte Hans-Werner Köblitz, Landrat des Kreises Calw, in der jüngsten Sitzung des regionalen Planungsausschusses. Denn auch zahlreiche Landesstraßen in der Region sind seit vielen Jahren in einem schlechten Zustand.
„Denn auch zahlreiche Landesstraßen in der Region sind seit vielen Jahren in einem schlechten Zustand.“
Im Landkreis Karlsruhe sieht es damit nicht besser aus, Herr Schnaudigel!
Ja und wenn?