Gemeinden rechnen mit hohen Kosten für Kinderbetreuung

31.01.2008 Stuttgart. In der Gesellschaft sind Bildung und Betreuung zwar mittlerweile als Thema Nr. 1akzeptiert, was das aber finanziell bedeutet, hat jetzt der Gemeindetag Baden-Württemberg ausgerechnet. Danach kommen auf die Kommunen im Land zusätzliche Kosten von mehr als 600 Millionen Euro zu. Dabei wurde lediglich eingerechnet, was bislang an Modellen etwa im Kindergartenbereich läuft und mittelfristig auch umgesetzt werden wird. „Die Angaben sind eindeutig belastbar“, sagte Präsident Roger Kehle am heutigen Donnerstag vor der Presse.

Als Schul- und Kindergartenträger müssten die Städte und Gemeinden nach dem Ausbau der Krippen nun auch die geplanten Verbesserungen in den Kindergärten mit zusätzlichem Personal umsetzen, etwa um die Sprachentwicklung der Kinder festzustellen. Zudem müssten sie die Weiterbildung der Erzieherinnen und die künftige akademische Ausbildung der Kindergartenleiterinnen stemmen, betonte Kehle.

„Bevor diese Projekte aus der Erprobung in den flächendeckenden Betrieb gehen, müssen wir überlegen, was wann sinnvoll ist und was wir gemeinsam bezahlen können“, forderte Kehle. Dabei dürfe das Land die Kommunen nicht alleine lassen. Ähnlich wie bei den Kinderkrippen für die unter Dreijährigen müssten finanziell leistungsfähige Eltern einen Anteil von 20 Prozent zu den Betriebskosten beitragen.

Zudem forderte Kehle, dass die Ganztagsschule im Schulgesetz verankert wird. „Aus Pilotprojekten wird Regelbetrieb – das muss der Gesetzgeber zur Kenntnis nehmen und die Konsequenzen ziehen.“ Zudem müsse das Land zur Finanzierung der Schulsozialarbeit zurückkehren.

Rp/red

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