Derdinger Hauptschule wird zweizügig – und bleibt bestehen

Stellungnahme zur künftigen Entwicklung der Schulen in Oberderdingen im Gemeinderat vorgestellt / Johann Lafer kommt
Oberderdingen (pos). Am 6. November 2007 hatte Kultusminister Helmut Rau die Gemeinde Oberderdingen gebeten, Daten zur Einwohner-, Geburten- und Schülerzahl-Entwicklung im Schulbezirk der Hauptschule zu erheben. Man solle zudem „konzeptionelle Überlegungen zur Weiterentwicklung des Hauptschulstandortes an das Landratsamt Karlsruhe übersenden“. Hintergrund ist, dass aufgrund der Schülerzahl-Entwicklung nicht alle Hauptschul-Standorte im Bundesland bestehen bleiben können.
Die Gemeinderäte nahmen in ihrer Sitzung am Dienstagabend von der Stellungnahme zur künftigen Entwicklung der Hauptschule an der Strombergschule zustimmenden Kenntnis. Darin steht, dass im Schuljahr 2007/2008 insgesamt 277 Schüler angemeldet seien. 1998/1999 seien es noch 365 gewesen. Die Klassen fünf, sechs, acht und neun seien zweizügig und die siebte Klasse dreizügig. Man gehe davon aus, dass sich die Schule deshalb von einer dreizügigen zu einer zweizügigen Lehranstalt entwickeln und langfristig als zweizügige Hauptschule bestehen bleiben werde.

Die Unternehmen E.G.O. und Blanco würden zusammen mit einigen mittelständischen Unternehmen mehr als 3 500 gewerbliche Arbeitsplätze in der Kommune bieten. Zur Bestandssicherung dieser Firmen seien qualifizierte Nachwuchskräfte erforderlich. Zur Stärkung der Hauptschule fänden deshalb Projekte wie das Blanco-Bewerbertraining, eine Kooperation mit örtlichen Handwerkern sowie das Modellprojekt „Wirtschaft macht Schule“ statt.

Angesichts der großen Klassen an der Leopold-Feigenbutz-Realschule mit 31 bis 33 Schülern sehe man eine Kooperation mit der Hauptschule als problematisch an. Vielmehr sei dann der Bestand der Hauptschule gefährdet. Im Rahmen der Werkrealschule kooperiere die Hauptschule bereits mit der benachbarten Sulzfelder Hauptschule und man sei stets für Kooperationen und weitere Modellprojekte offen, hieß es in der Stellungnahme.

Die Leopold-Feigenbutz-Realschule und die Strombergschule nehmen seit Juli 2007 am Modellprojekt „Wissenshunger – Wege zu einer nachhaltigen Schulverpflegung“ der Akademie Natur- und Umweltschutz Baden-Württemberg teil. In einer Aktion mit fast 1 200 Fragebögen habe man den Bedarf an einem Mittagessen ermittelt und von fast 70 Prozent der Eltern eine Antwort erhalten. Von 833 Eltern hätten 360 Interesse an einem Mittagessen für ihre Kinder bekundet. Am 25. Februar soll es in der Aschingerhalle eine öffentliche Informationsveranstaltung zur Einführung des Essensangebotes geben. Starkoch Johann Lafer wolle sich mit einem Showkochen beteiligen und auch Landrat Christoph Schnaudigel habe sein Kommen zugesagt.

Die Essenausgabe solle im Mehrzweckraum der Aschingerhalle erfolgen. Das Foyer der Halle wolle man dann als Speisesaal nutzen. Für ihre Speisen-Ausgabe „Basic Line“ hatte das Unternehmen Blanco ein Angebot von rund 27 000 Euro unterbreitet. Dazu würden eventuell noch Kosten für weitere notwendige Anschaffungen kommen. Die Speisen sollen vom örtlichen Gastronom Haus Lindner geliefert werden. Die Preise stehen noch nicht fest, hieß es. Familien mit einem geringen Nettoeinkommen und Familien, bei denen zwei oder mehr Kinder am Essen teilnehmen, sollen laut Planungen der Gemeinde eventuell Vergünstigungen bekommen. Die Räte ermächtigten die Verwaltung mit der Vergabe des Auftrags für die Speisemöbel.
Beschlossen wurde auch der Bebauungsplan „Seniorenwohnen in der Dorfmitte Flehingen“ sowie die mit dem Bebauungsplan aufgestellten örtlichen Bauvorschriften als Satzung.

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