Landwirte sollen „Energiewälder“ pflanzen

Minister Hauk setzt auf die Nutzung von Biomasse
Holz- und Papierunternehmen signalisieren bereits Interesse
Von unserem Redaktionsmitglied Rainer Haendle
Rheinstetten. Die Landwirte im Südwesten sollen auf ihren Feldern künftig auch so genannte Energiewälder anpflanzen. Die Landesregierung plant deshalb ein Forschungsprojekt über schnellwachsende Baumarten und Chinaschilf auf mindestens 250 Hektar Anbaufläche. „Wenn wir genügend Interessenten finden, können es aber auch deutlich mehr werden“, sagte Landwirtschaftsminister Peter Hauk (CDU) gestern in Rheinstetten bei einer Fachtagung im Landwirtschaftlichen Technologie- und Entwicklungszentrum (LTZ). Um die ehrgeizigen Klimaschutzziele des Landes zu verwirklichen, müsse der Anteil der Biomasse an der Energiegewinnung deutlich ausgebaut werden.

Bei den schnellwachsenden Baumarten handelt es sich um Pappeln, Weiden und Erlen, die viel schneller als herkömmliche Bäume wie Eichen geerntet werden können. In der Vergangenheit war ihr Anbau wirtschaftlich nicht rentabel. Doch die steigenden Energie- und Nahrungsmittelpreise stellen die Bauern plötzlich vor neue Alternativen. „Wir sind zum ersten Mal an dem Punkt, wo es eine starke Konkurrenz zwischen Nahrung und Energie bei der landwirtschaftlichen Produktion gibt, sagte Konstantin von Teuffel, der Leiter der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt, die das Projekt gemeinsam mit dem Landwirtschaftlichen Technologiezentrum betreut. Dass das Interesse an Energiehölzern sehr groß ist, zeigte sich gestern nicht nur am Andrang bei der Fachtagung. Dort signalisierten auch bereits große Holz- und Papierunternehmen aus der Region, dass sie die Ernte aus dem Forschungsprojekt gerne ankaufen würden.

Mit der Anpflanzung von „Energiewäldern“ könnten Landwirte nach Auffassung von Minister Hauk ihr betriebliches Risiko besser absichern. „Denn nicht jeder kann in Biogas investieren“, argumentiert der CDU-Politiker und wirbt damit für die Nutzung von nachwachsenden Rohstoffen. Gleichzeitig räumt er jedoch ein, dass die weitere Entwicklung beim landwirtschaftlichen Anbau ganz stark von den jeweiligen Weltmarktpreisen abhängig ist. „Das ist für uns die große Unbekannte“, so LTZ-Chef Norbert Haber.

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5 Antworten zu Landwirte sollen „Energiewälder“ pflanzen

  1. Siegb. Querf. sagt:

    Steht -Hü- im 3. Kommentar mit oder ohne Waldbenutzungsgebühr?

  2. Ölg. sagt:

    Vorzugsweise im Energiewald!

  3. -Hü- sagt:

    Wenn ich so einen Unsinn lese, glaube ich, dass ich im Wald stehe.

  4. -rl- sagt:

    „…die steigenden Energie- und Nahrungsmittelpreise…“
    „…starke Konkurrenz zwischen Nahrung und Energie bei der landwirtschaftlichen Produktion…“

    Wenn man die Felder zweckentfremdet muss man sich nicht wundern, dass es trotz steigenden Preisen bald nichts mehr zu Essen geben wird. Mit Pestiziden und anderer Chemie belastete Lebensmittel müssten auf deutschen Böden nicht wachsen.
    Energie hätte man dagegen im Überfluss, wenn man das Hirn in die richtige Richtung programmieren würde. Aber wer weiß schon beispielsweise etwas von Nicola Tesla.

  5. mm sagt:

    Landwirte sollen „Energiewälder“ pflanzen und Bürgermeister Wälder abholzen, siehe Rüdtwald ! Was für ein Schwachsinn.

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