Bauarbeiter in der Warteschleife

Umstrittenes Baugebiet „Oberes Turnfeld“ in Tiefenbronn: Gemeinde wartet jetzt Antwort auf eine Petition ab
TIEFENBRONN. Die Pläne für die Erschließung des 93 Bauplätze großen Neubaugebiets „Oberes Turnfeld“ sind fertig. Aber eine Petition beim Landtag bremst die öffentliche Ausschreibung der Tiefbauarbeiten.

Der Tiefenbronner Gemeinderat legte in seiner jüngsten Sitzung die Details für Straßen, Gehwege, Park- und Spielplätze sowie die Begrünung fest. Dabei folgten die Bürgervertreter den Vorschlägen von Meinrad Welte aus dem zuständigen Friolzheimer Friolzheimer Planungsbüro. Der Ausbaustandard für rund 15 200 Quadratmeter versiegelte Fläche für asphaltierte Straßen, den 32 Meter Durchmesser großen Kreisel an der Kreuzung Pforzheimer-/Albrecht-Dürer-/Käthe-Kollwitz-Straße und gepflasterte Gehwege soll dem der übrigen Tiefenbronner Neubaugebieten entsprechen. Gegenüber dem einfachsten Standard fließen damit rund 70 000 Euro mehr in die von Anliegern zu berappenden Erschließungskosten (siehe „Zum Thema“).

Bereits die geschwungene Führung der Käthe-Kollwitz-Straße zwischen Pforzheimer- und Seehausstraße werde dafür sorgen, dass „dies keine Rennstrecke wird“, versprach Planer Welte.
Rund um den Tiefenbronner Ratstisch wurde darüber hinaus Wert darauf gelegt, dass, bei aller Liebe zur Begrünung, vor allem vor der Pflanzung von Bäumen mit den Anliegern gesprochen wird, damit die Zufahrten nicht blockiert werden. Und auch genügend Leerrohre – Bürgermeister Friedrich Sämann will wegen Breitbandanschlüssen die Verhandlungen mit Telekom und Skytron abwarten – sollen in die Gräben. Die Stadtwerke Pforzheim tüfteln bereits an den Gasrohrplänen, soll doch dieses Neubaugebiet mit als erstes versorgt sein.

Ausschreibung wird vorbereitet
Das Ingenieurbüro bereitet jetzt zwar die Ausschreibung der Tiefbauarbeiten vor. Aber obwohl der Gemeinderat am 12. Dezember 2007 den Satzungsbeschluss für den Bebauungsplan gefasst hatte, wird zunächst einmal abgewartet. Erst, so Bürgermeister Sämann, soll die Antwort auf die Petition der „Schutzgemeinschaft zur Erhaltung des Lebensraums ,Oberes Turnfeld’“ abgewartet werden. Mit dem Hauptargument des hohen Flächenverbrauches und dem Ziel der Halbierung der Neubaufläche war die Petition am 2. August 2007 beim Landtag eingereicht worden. Zuletzt am 11. Januar 2008 hatte die „Schutzgemeinschaft“ eine Ergänzung nach Stuttgart geschickt.

In „spätestens drei bis vier Wochen“ erwartet die Gemeinde die Stellungnahme des Petitionsausschusses. Planer Welte ist zuversichtlich: „Wenn alles im Sinne des Gemeinderatsbeschlusses gut geht, werden wir die Bagger im Frühsommer anrücken lassen.“ Die Motorsägen rattern schon in den nächsten Tagen: aus Gründen des Naturschutzes dürfen Bäume und Hecken bloß bis Ende Februar eines Jahres gefällt werden.

Erstellt am: 29.01.2008

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3 Antworten zu Bauarbeiter in der Warteschleife

  1. ernst./K sagt:

    Schutzgemeinschaft zur Erhaltung des Lebensraums „Oberes Turnfeld“

    Sie hat gewiss ihre Berechtigung, aber unglücklicherweise keine durchsetzungsstarke Lobby bei den Entscheidungsträgern.

  2. -Cath.D. sagt:

    Der Petitionsauschuss wird – wie mit der Petition gegen die Abholzung des Brettener Rüdtwalds – verfahren:

    ABLEHNUNG – GEGEN DIE PETENTEN!

  3. mm sagt:

    Ein weiteres erschreckendes Beispiel verlogener (CDU-) Politik : wie schon beim Rüdtwald in Bretten, wird die Petition „bearbeitet“, während Fakten durch Abholzung geschaffen werden. Das „Schutzgut“ um das es den Petenten geht, existiert damit nicht mehr ! Was für eine Heuchelei und Bürger-Verarschung !!

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