Eindeutiges Bekenntnis zum Brettener Krankenhaus

Landrat Christoph Schnaudigel gestern Festredner beim Neujahrsempfang des Gondelsheimer CDU-Ortsvereins
Gondelsheim (wai) Ein Landrat „zieht“. Diese Erfahrung durfte die Gondelsheimer CDU machen. Bei ihrem Neujahrsempfang im Gemeindesaal der evangelischen Kirchengemeinde blieb kein Stuhl leer. Landrat Christoph Schnaudigel erwies sich als wahres Zugpferd, des vom CDU-Vorsitzenden Manfred Schleicher eröffneten Empfangs.
Viele der Besucher beäugten mit Neugier den neuen Amtsinhaber. Darauf spielte auch der örtliche Landtagsabgeordnete Joachim Kößler an. Schnaudigel dürfe sich noch im „Zauber des Anfangs“ wähnen, meinte Kößler und wünschte dem Landrat, „dass für ihn dieser Zauber noch lange anhalten möge“.

Schnaudigel selbst hatte eingangs auf diesen Status angespielt, dann aber schnell zu einer Tour d’horizon über die Themen des Landkreises angesetzt. Dabei verstand er sich nicht nur als Hüter lokaler Interessen, sondern ging auf den gesamten östlichen Landkreis ein. Oberbürgermeister Paul Metzger dürfte mit Befriedigung sein eindeutiges Bekenntnis zum Brettener Krankenhaus vernommen haben. „Mir ist es wichtig, dass beide Standorte erhalten bleiben“, meinte Schnaudigel mit Blick auch auf das Bruchsaler Krankenhaus. Er schloss die Übernahme durch private Investoren aus. „Das schaffen wir aber nur, wenn die Kliniken attraktiv bleiben“, forderte er zu verstärkten Anstrengungen in diesem Bereich auf. Er sei zuversichtlich, dass das auch gelingen werde.

Enttäuscht sei er, wie brüsk das Regierungspräsidium Initiativen eine Abfuhr erteilt habe, mit einem Nachtfahrverbot der Probleme mit dem steigenden Lkw-Verkehr auf den Bundesstraßen Herr zu werden. Zwar dürfe man sich keiner Illusionen anheimgeben, Bundesstraßen ohne Lastwagen werde es nie geben. Es sei aber legitim, darüber nachzudenken, den Mautverkehr auszubremsen.
Als einen Schwerpunkt seiner Arbeit beschrieb Schnaudigel die Sozialpolitik. Sie sei das Hauptaufgabengebiet des Landkreises. Die erfreuliche wirtschaftliche Situation führe keineswegs automatisch dazu, dass der Landkreis weniger Aufgaben im Sozialbereich zu erledigen habe. Mit mehr Menschen in Lohn und Brot nehme zwar die klassische Klientel aus der Sozialhilfe ab. Die Leistungen in der Jugendhilfe und besonders im Bereich der behinderten Menschen nehmen hingegen stark zu. Der Landkreis investiere viel stärker bei der Jugendhilfe in die Prävention.
Der Staat sollte nicht erst eingreifen, wenn ein Kind ins Heim muss, was sehr viel teurer sei als Investitionen in den Bildungs- und Betreuungsbereich, mit denen die Familien gestärkt werden können. Bereits im Vorfeld sollten negative Entwicklungen erkannt und auf sie eingegangen werden.
Das sei ein „mächtiger Vorteil“ nicht nur für die Kasse des Landkreises, sondern auch für die Menschen. „Wo Familien versagen, da können wir nicht die Augen verschließen.“ In dem Bereich sei allerdings auch ehrenamtliches Engagement gefragt. Mit diesen Bemühungen tue der Landkreis alles, um Schlagzeilen über gewalttätige Jugendlichen zu vermeiden, wie man sie aus anderen Städten und Landkreisen kenne. Eine Lanze für die Globalisierung brach Joachim Kößler. Er machte darauf aufmerksam, dass – unbeachtet von weiten Teilen der Bevölkerung – „ein Drittel unserer Produkte auf dem Weltmarkt verkauft wird“. Unser Wohlstand fuße auf der Weltwirtschaft. Die sinkende Geburtenrate habe nicht nur Folgen für den Arbeitsmarkt, sondern „auch für unser gesamtes Zusammenleben.“

Die Themen dieses Tages in einem anderen Jahr :

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4 Antworten zu Eindeutiges Bekenntnis zum Brettener Krankenhaus

  1. ghg sagt:

    Ich bekenne mich zum Bruchsaler Krankenhaus!

    Vier Mitglieder meiner Familie waren dort im letzten Quartal 2007 in ambulanter und stationärer Behandlung.

    Alle waren sehr zufrieden.

  2. hellsinki sagt:

    basiert auf SEHR schlechten erfahrungen!

  3. -Irmg.- sagt:

    Das klingt aber zu hart – oder?

  4. hellsinki sagt:

    „Das schaffen wir aber nur, wenn die Kliniken attraktiv bleiben“, forderte er zu …“

    lieber würde ich auf dem weg nach karlsruhe verbluten, als in die rechbergklinik eingeliefert zu werden! Saftladen!

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