Eine Million Kunden wechseln Stromanbieter

Berlin (dpa). Der Wettbewerb am deutschen Strommarkt kommt nach Auskunft der Bundesnetzagentur immer schneller in Gang. „Wir konnten 2007 gegenüber dem Vorjahr eine Verdopplung bei der Zahl der Kunden beobachten, die ihren Stromanbieter gewechselt haben“, sagte der Chef der Regulierungsbehörde, Matthias Kurth. Insgesamt hätten mehr als eine Million Kunden im vergangenen Jahr ihren angestammten Versorger verlassen. Allein in den vergangenen zwei Jahren sei auf dem deutschen Strommarkt „mehr passiert als in den 20 Jahren davor“.
Kurth erwartet, dass sich der Wettbewerb auf dem Strommarkt weiter verschärfen wird. „Wenn wir 2008 nochmals eine Verdopplung hinkriegen, dann ist das schon eine relevante Größenordnung.“ Je größer der Wettbewerb ist, desto niedriger fallen auch die Strompreise aus. Der zunehmende Wettbewerb benötige neue Netztrassen und Investitionen in neue Kraftwerke. Der Kraftwerksbau sei umso notwendiger, wenn demnächst im Rahmen des vereinbarten Atomausstiegs weitere Atomkraftwerke abgeschaltet würden.

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15 Antworten zu Eine Million Kunden wechseln Stromanbieter

  1. i-L sagt:

    Unabhängigkeit und Energieeffizienz müssen zukünftig gewährleistet sein: Dezentralisierung der gesamten Energieversorgung unter Einschluß und Steigerung der erneuerbaren Energien.

  2. f./gl. sagt:

    In Europa handelt man mit Strom. Dieser wird aus fossilen Ressourcen hergestellt: Kohle, Öl, Gas, Uran.

    Wir hängen alle total abhängig an den Leitungen von Rußland und den arabischen Ländern, Afrika und Australien (Uran).

  3. -is- sagt:

    Die vorstehenden 12 Kommentare legen bei mir die starke Vermutung nahe, dass eine effiziente Energiepolitik von „intelligenten“ Energiepolitikern das andauernde und konzeptlose Durcheinander ablösen muss.

  4. -Ger.-Luk.- sagt:

    Weniger Energieverbrauch und eine bessere Nutzung der Ressourcen sind die wichtigte Bedingung dafür, dass Deutschland den Anteil der erneuerbaren Energien am Energiemix deutlich erhöhen kann.

    Der Ärger um hohe Energiepreise macht diesen Zusammenhang immer wieder deutlich.

  5. ghg sagt:

    „Der Kraftwerksbau sei umso notwendiger, wenn demnächst im Rahmen des vereinbarten Atomausstiegs weitere Atomkraftwerke abgeschaltet würden.“

    Richtig!

    Allein schon aus technologischen Gründen aber taugt die Atomkraft nicht zur Entlastung am Energiemarkt. Aus Reaktoren kommt Strom, jedoch keine Wärme für Gebäude und kein Kraftstoff. Erdöl und Erdgas wären mit der heutigen Infrastruktur durch längere Laufzeiten für Atomkraftwerke ebenso wenig zu ersetzen wie durch neue Reaktoren.

  6. volk.zerb. sagt:

    Und was würde der Bundeswirtschaftsminister Michael Glos (CSU) zum Bericht äußern?
    Ich will es gar nicht hören! – Danke.

  7. ghg sagt:

    Was soll ich nun mit den Informationen der (dpa) in Berlin anfangen?

  8. äth. sagt:

    Nun ja, die Meinung der so genannten Wettbewerbshüter darf sich gewiß je nach politischer Ansage ändern.

  9. hv sagt:

    Das liest sich sehr seltsam, weil die Beteiligungen der Konzerne an den Stadtwerken vom Kartellamt selbst genehmigt wurden.

  10. J-N sagt:

    Herr Heitzer, Chef des Bundeskartellamts, forderte daher eine „Obergrenze für den zulässigen Verflechtungsgrad“.

  11. p/T sagt:

    Nach Berechnungen des Kartellamts sind Eon und RWE zusammen an über 200 Unternehmen beteiligt.
    In 70 Prozent der Fälle seien sie zugleich Hauptlieferant für Strom oder Gas.

  12. -Isid. sagt:

    Diese Vier – Eon, RWE, EnBW und Vattenfall – sind an mehreren Hundert Stadtwerken beteiligt und sichern sich damit den Zugang zum Endkunden.

    Sie können so auch die regionale Preisentwicklung steuern!

  13. -A-H. sagt:

    Im Inland wird gefordert, den vier größten Stromerzeugern den Bau neuer Kraftwerke zu untersagen.

  14. J-N sagt:

    Der Leiter des Bundeskartellamts Bernhard Heitzer wirft den Stromkonzernen überhöhte Preise vor.

    Als Ursache dafür sieht er vor allem mangelnden Wettbewerb.

  15. hjb sagt:

    „Je größer der Wettbewerb ist, desto niedriger fallen auch die Strompreise aus.“

    Herr Kurth scheint ein Wissensdefizit über die Kostendegression bei der Stromerzeugung aus Großkraftwerken im Vergleich zu einer entsprechenden Mehrzahl von Kleinanlagen gleicher Summenleistung zu haben.
    Ob Herr Kurth wirklich glaubt, dass die Milch billiger würde, wenn man diese aus den Supermärkten verbannt und nur noch durch Tante-Emma-Läden zu verkaufen gestattet?
    Bei der Stromerzeugung gibt es tatsächlich Leute, die aus einer Zerschlagung der großtechnischen Stromerzeugung eine Verbilligung erwarten – ein absurder Gedanke.

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