Lehrer stellen sich schlechtes Zeugnis aus

Stuttgart (dpa/lsw). In einer Langzeitstudie haben sich Lehrer selbst ein schlechtes Zeugnis ausgestellt: 25 Prozent der Studienanfänger in Baden-Württemberg empfanden ihre Fächerwahl als Notlösung.
27 Prozent gaben sich nach sechs Semestern schlechte Noten für persönliche Eignung, Engagement, Motivation und Fachwissen. Zehn Prozent fühlten sich bereits nach den ersten vier Berufsjahren stark überfordert. Das ergab eine landesweite Studie, die der Bildungsforscher Prof. Udo Rauin in der aktuellen Ausgabe des Wissenschaftsmagazins „Forschung Frankfurt“ veröffentlicht hat. Von 1995 an wurden für die Studie 1 100 zufällig ausgewählte Studierende an Pädagogischen Hochschulen im Land vom ersten Semester bis in den Beruf begleitet. Als Grund für ihre Fächerwahl nannten viele der Befragten geringe Anforderungen im Studium, der Wunsch, später in der Nähe des Heimatortes zu bleiben und die Hoffnung auf einen sicheren, familienfreundlichen Arbeitsplatz.
Die oft vertretene These, besonders engagierte Lehrkräfte seien besonders anfällig für das „Ausbrennen“, wurde in der Studie nicht bestätigt. Vielmehr waren etwa 60 Prozent derer, die sich ihrem Job nicht gewachsen fühlten, schon im Studium überfordert. Als Konsequenz aus der Studie empfiehlt der Bildungsforscher die Abschaffung des Beamtenstatus.

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2 Antworten zu Lehrer stellen sich schlechtes Zeugnis aus

  1. RL sagt:

    Lehrer geben sich selbst schlechte Noten? Warum klagen dann so viele Lehrer gegen spickmich.de? Stimmt also wohl doch was da so als bewertung abgegeben wird.

    @-an-i-: 100% Zustimmung: Meine besten Lehrer haben bei der Bundeswehr ein Ing. Studium gemacht, dann 15 Jahre in der Industrie gearbeitet und haben sich dann als Lehrer weitergebildet. Die Leute konnten mit Menschen umgehen, hatten Berufs- / Lebenserfahrung und wir alle haben dort richtig was gelernt. Ich hatte zum Glück etwa 5 oder 6 Lehrer, die einen Solchen Lebenslauf hinter sich hatten. Das waren die besten Lehrer in meiner Schulzeit.

  2. -an-i- sagt:

    „Als Grund für ihre Fächerwahl nannten viele der Befragten geringe Anforderungen im Studium, der Wunsch, später in der Nähe des Heimatortes zu bleiben und die Hoffnung auf einen sicheren, familienfreundlichen Arbeitsplatz.“

    Wie sollen Menschen, die das Schulwesen gar nicht verlassen haben, die Kinder auf das „richtige Leben“ vorbereiten und die lebensnahe Zusammenhänge erklären? Zumal „geringe Anforderungen im Studium“, die PISA Ergebnisse teilweise erklärt.

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