Freude über hohe Gewerbesteuer und geringere Umlage

Mehrere hundert Besucher beim Neujahrsempfang der Gemeinde Oberderdingen in der Aschingerhalle
„Innenentwicklung vor Außenentwicklung“ als Motto
Von unserer Mitarbeiterin Claudia Pospieszczyk
Oberderdingen. Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft standen im Mittelpunkt der Rede von Bürgermeister Thomas Nowitzki beim 23. Neujahrsempfang der Gemeinde, der am Dreikönigstag in der Aschingerhalle über die Bühne ging. Der Einladung waren neben den Jungbürgern des Geburtsjahrgangs 1990 unter anderem auch zahlreiche Ehrengäste gefolgt wie Bundestagsmitglied Axel Fischer, Landtagsmitglied Joachim Kößler, der Erste Landesbeamte Ralph Schlusche, Brettens Oberbürgermeister Paul Metzger, Kürnbachs Bürgermeister Karl-Heinz Hauser sowie Ehrenbürger und Vertreter des öffentlichen Lebens des Ortes.
Schultes Nowitzki blickte erfreut auf das vergangene Jahr zurück: „Wir profitierten von der konjunkturellen Entwicklung und erzielten 4,4 Millionen Euro an Gewerbesteuereinnahmen“. Er lobte die Reduzierung des Kreisumlagehebesatzes von 31 auf 26 vom Hundert, womit der Landkreis Karlsruhe den geringsten Umlagesatz im Land erhebe.
Gegenwärtig stehe man laut Nowitzki im Landkreis bei der Steuerkraft je Einwohner auf „einem guten vierten Platz von 32 Städten und Gemeinden“. Dabei sei in Oberderdingen die Grundsteuer A seit 13 Jahren, die Grundsteuer B seit vier Jahren und die Gewerbesteuer seit zwölf Jahren konstant. Alle Steuerhebesätze lägen deutlich unter dem Landesdurchschnitt.
Der Kommunalchef blickte auf erfolgte Entwicklungen und abgewickelte Baumaßnahmen in der Gemeinde zurück.

Stellvertretend nannte er die noch laufenden Arbeiten zum Bau eines Verwaltungsgebäudes mit Kundencenter der Firma Blanco an der Flehinger Straße sowie die Arbeiten zur Errichtung einer Logistikhalle mit Rechenzentrum der E.G.O. im Gebiet Leinenbrunnen. Laut Nowitzki habe die Gemeinde nun die Aufgabe, „erstmals seit vielen Jahren wieder eigene gewerbliche Bauflächen für Unternehmen aus unserer Gemeinde im Ort zu überplanen“. Das interkommunale Industriegebiet mit den Nachbargemeinden Sulzfeld, Kürnbach und Zaisenhausen wachse weiter und man könne bereits zum Jahresanfang mit neuen Vertragsabschlüssen für über 30 000 Quadratmeter Gewerbefläche rechnen.

Als Projekt mit erheblicher Bedeutung bezeichnete Nowitzki den geplanten Neubau einer betreuten Seniorenwohnanlage in Flehingen, der vor allem auch für eine gestalterische Verbesserung der Dorfmitte sorgen werde. In Oberderdingen und seinen beiden Ortsteilen Flehingen und Großvillars handle man nach dem Motto „Innenentwicklung vor Außenentwicklung“. So sollen unter anderem zwei 300 Jahre alte denkmalgeschützte Häuser saniert werden und das Unterdorf Oberderdingens aufwerten. In Großvillars soll nach der Schließung des einzigen Lebensmittelgeschäftes die Grundversorgung zügig sichergestellt werden.

Einen weiteren Themenschwerpunkt bezeichnete der Rathauschef mit „Familien haben Vorfahrt“. Hier nannte er Beispiele wie den Neubau der Eduard-Spranger-Schule, eine Kindergartenquote von praktisch 100 Prozent, Krippenplätze für Kinder ab dem ersten Lebensjahr, Tagesmüttervermittlung, Schulsozialarbeit, die offene Jugendarbeit in einem geplanten Jugendhaus, Planungen an der Großvillarser Heinrich-Blanc-Schule und eine über eine Million Euro teure Sanierung der Flehinger Samuel-Friedrich-Sauter-Schule. Mit dem Bau eines Familienzentrums in diesem Jahr an der Oberderdinger Bremichstraße wolle man zwei Krippengruppen, eine altersgemischte Gruppe, eine Spielscheune für Kinder sowie einen lokalen Treff für Familien errichten.

Bei einer Tagesklausur habe der Gemeinderat den Erhalt der Freibäder in Flehingen und Oberderdingen diskutiert, die beide technisch veraltet seien. Unter anderem sei denkbar, aus dem Flehinger Bad ein Naturerlebnisbad zu machen. Erste Planungen liefen und man wolle die Bürger in die Zukunftsplanungen beider Bäder mit einbeziehen.
Nowitzki dankte allen ehrenamtlich Tätigen und übergab das Wort an Professor Hans-Manfred Niedetzky, der einen Vortrag zum Thema „Bye, bye Deutsch – Welcome English – Verschwindet Deutsch aus der Alltagssprache?“ hielt. Er kritisierte, dass in vielen Schulen bereits bilingual unterrichtet werde.

Die Themen dieses Tages in einem anderen Jahr :

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