Leserbrief: Lernbegleiter brauchen Vollzeitjobs

Leserbrief zu „Von allem ein bisschen“ vom 24. November:
Nach wie vor wird von den Haushaltsverantwortlichen die dringend notwendige Arbeit mit Jugendlichen falsch angegangen. Eine so wichtige Aufgabe, Jugendliche für das Leben vorzubereiten, ist nicht Sache eines Ehrenamtes. Es ist zwar lobenswert, dass sich in der heutigen Zeit Menschen als Lernbegleiter die Zeit nehmen. Aber das ist eigentlich Aufgabe der staatlichen Schulen, und dazu müssen die entsprechenden Mittel vom Kultusministerium zur Verfügung gestellt werden, um Lehrer und Sozialarbeiter einstellen zu können. Außerdem sollte eine so wichtige und brisante Aufgabe nicht ehrenamtlichen Mitarbeitern allein überlassen werden.


Das soll nicht heißen, dass jene ehemaligen Lehrer und Sozialarbeiter entbehrlich wären, ganz im Gegenteil. Trotzdem finde ich, dass die Jugendproblematik professionell angegangen werden muss,und dazu gehören neue Planstellen ausgeschrieben, die von Menschen im Vollzeitjob besetzt werden. Mittel sind im Land vorhanden, nur die Prioritäten werden falsch gesetzt.
Hier einige Beispiele, die einem die Haare streuben lassen: Die Linkenheimer Landstraße erhält zum nördlichen Industriegebiet von Neureut eine Querspange. Die Straße mündet in einen Kreisel am Ortsausgang von Neureut. Für dieses unsinnige Vorhaben musste die Straßenbahntrasse auf zirka 500 Meter verlegt werden. Ein Schildbürgerstreich, wenn man weiß, dass diese Querspange so unnötig wie ein Kropf ist und einige Millionen Euro kostet.
Noch vor einigen Wochen hieß es, von den beantragten Mitteln für Jugendarbeit müssen fünf Millionen gestrichen werden, obwohl das Jugendamt darauf hingewiesen hatte, dass seine Arbeit vor ständig wachsenden Herausforderungen steht. Nun tauchen wieder fünf Millionen auf, um das neue Projekt „Lernbegleiter“ in den 34 Stadt- und Landkreisen finanziell zu unterstützen.
Außerdem ist nicht klar erkennbar, wofür die fünf Millionen Euro ausgegeben werden sollen. Die Lernbegleiter machen alles ehrenamtlich, eine Aufwandsentschädigung ist nicht vorgesehen. Da tauchen viele Fragen auf, die Landrat Christoph Schnaudigel beantworten muss.

Hans Jürgen Rettig Schillerstraße 26 Eggenstein-Leopoldshafen

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Eine Antwort zu Leserbrief: Lernbegleiter brauchen Vollzeitjobs

  1. Berth.-Arg. sagt:

    Herr Schnaudigel scheint fragen- und antwort-resistent zu sein.

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