„Wirtschaftlich steht unser Wald gut da“

Brettener Gemeinderat beschließt Hiebs- und Kulturplan für das Forstjahr 2008
Kugler weiterhin für Brennholz-Versteigerung
Von unserem Redaktionsmitglied Thilo Kampf
Bretten. Den neuen Hiebs- und Kulturplan für das Forstwirtschaftsjahr 2008 beschloss der Brettener Gemeinderat am Dienstagabend einstimmig. Laut Forstamtsleiter Ewald Kugler werden im kommenden Jahr etwa 15 500 Festmeter Holz geschlagen, davon 2 000 Festmeter für das Gewerbegebiet im Rüdtwald.
Das Gros machen dabei mit 3 500 Festmetern Douglasien und Fichten aus, gefolgt von 1 800 Festmetern Kiefern- und Lärchenstammholz sowie 1 000 Festmetern Buche. Das Preisniveau beim Holzverkauf ist laut Kugler nach dem kräftigen Anstieg im Jahr 2006 nochmals gestiegen. Am meisten habe die Douglasie zugelegt. Besonders ertragreich sei das „Mondphasenholz“ gewesen, das immer stärker nachgefragt werde. Dabei, so Kugler, sei „das eigentlich alles Humbug.“
Im abgelaufenen Jahr seien Überschüsse im Forsthaushalt erwirtschaftet worden, deren Höhe, ebenso, wie die Kalkulation für 2008, im Rahmen der Haushaltsberatungen dem Gemeinderat vorgestellt werden sollen. Kugler: „Man kann aber sagen, dass unser Wald wirtschaftlich gut da steht. Wir sind mit dem Ergebnis zufrieden.“

Nachdem das auf jeweils zehn Jahre festgelegte Forsteinrichtungswerk 2007 endet, müsste es eigentlich ein neues geben. Dass, erklärte Kugler, sei aber aufgrund der angespannten Personalsituation in der Forstverwaltung nicht machbar. Aus diesem Grund wird im Sommer 2008 bei einem Waldbegang des Gemeinderates das neue Forsteinrichtungswerk 2009 bis 2018 vorgestellt und zum Beschluss vorgelegt. Dann liegen laut Kugler auch die im vergangenen Sommer an 850 Punkten stichprobenartig erhobenen Daten über Güte des Holzes, Verbiss und sonstige Schäden vor.
Kugler beantwortete zahlreiche Fragen aus den Reihen des Gemeinderates, etwa die nach der Höhe des Zuwachses im Brettener Stadtwald: „Der ist mit 20 000 Festmeter deutlich höher als der Hiebsatz.“ Im Übrigen sehe das neue Forsteinrichtungswerk vor, dass Kahlhiebe vermieden werden sollen. Er hoffe, so Kugler auf eine weitere Frage, dass die Jäger durch verstärkte Jagd die zahlreichen Verbisse reduzieren könnten.

Für die Endnutzung des Rüdtwalds werden nach Kuglers Aussage im Gewann „Michental“ noch rund 3 500 Pflanzen, meist Eichen, auf einer Fläche von einem Hektar aufgeforstet. Hinzu kommen rund 14 500 Pflanzen im Gewann „Hinter dem Leisselberg“, das eine Gesamtfläche von 4,3 Hektar umfasst.

Den Vorwurf aus den Reihen des Gemeinderates, die Versteigerung von Brennholz sei ungerecht, wie der Forst-Experte zurück: Er habe in der Vergangenheit erlebt, wie es bei der Verteilung der Lose zugegangen sei: „Da haben viele, sogar Stadträte und deren Familienangehörige gemeint, dass sie bevorzugt werden und schneller drankommen. Da bin ich dann lieber für eine Versteigerung.“
Was das „Mondphasenholz“ betrifft, äußerte Gerhard Mayer (CDU) Kritik an den Aussagen des Stadtförsters: „Jeder Baum ist ein Lebewesen. Und es ist tatsächlich so, dass bei zunehmendem Mond die Bäume mehr bluten“, sagte der einstige Forstdirektor.

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