Gewerbesteuer in Rekordhöhe

Positive Entwicklung der Finanzen in Gondelsheim / Müllgebühr unverändert
Von unserem Mitarbeiter Arnd Waidelich
Gondelsheim. Die Finanzen standen im Mittelpunkt der letzten Sitzung des Gondelsheimer Gemeinderats in diesem Jahr. Bürgermeister Markus Rupp hatte zum Vollzug des Haushalts 2007 und den Eckwerten der Haushaltsplanung 2008 für die Gemeinderäte fast nur Positives parat. Mittlerweile hätten sich die positiven Daten stabilisiert. 2008 sei ein Überschuss aus Umlagen in Höhe von 1,45 Millionen Euro zu erwarten. Das sei mehr als eine Verdoppelung gegenüber dem Jahr 2005, als lediglich 679 000 Euro auf der Habenseite verbucht werden konnten.
Die positive Zuführungsrate zum Vermögenshaushalt habe sich verdoppelt. Er erwarte ein Rekordergebnis bei der Gewerbesteuer in Höhe von 500 000 Euro. Der Konsolidierungskurs der vergangenen Jahre zeige Wirkung. Trotzdem werde die Kommune weiter einen sparsamen Kurs fahren, um „einen Puffer für Unwägbarkeiten zu haben“. Die Explosion der Energiepreise habe sich ebenso negativ im Haushalt bemerkbar gemacht wie der Unterhalt der Feldwege. Außerplanmäßig seien die Kosten für die Mensa in Höhe von 23 000 Euro gewesen. Die Pro-Kopf-Verschuldung werde nicht zuletzt deshalb sinken, weil ein geplanter Kredit in Höhe von 180 000 Euro nicht habe aufgenommen werden müssen. Zusätzlich wohltuend werde sich bemerkbar machen, dass Grundstücke beim Friedhof veräußert werden konnten und Gleiches bald für Bauplätze im Neubaugebiet „Metzgerteich“ realisiert werden könne, so Rupp.

Angesichts dieser positiven Zahlen seien keine Steuer- oder Gebührenerhöhungen vorgesehen. Die positive Finanzausstattung sei andererseits aber auch notwendig für die anstehenden kostenintensiven Aufgaben beim Hochwasserschutz. In dem Bereich machte der Rat denn auch umgehend Nägel mit Köpfen. Das Ingenieurbüro, das die Planungen für die Umgestaltung des Lohr- und des Riedgrabens ausgearbeitet hatte, wurde mit der Ausführungsplanung und der Bauleitung beauftragt. Das Honorar in Höhe von 70 000 Euro wird ebenso zu 70 Prozent bezuschusst wie die zuwendungsfähigen Gesamtkosten in Höhe von 645 000 Euro. Davon wird die Gemeinde einen Anteil von 193 000 Euro tragen müssen.

Frohbotschaften gab es für die Gondelsheimer Bürger kurz vor Weihnachten auch in Sachen Abwasser- und Abfallgebühren. In beiden Fällen verzichtete der Gemeinderat auf eine Erhöhung. Die Abwassergebühr wird 2008 bei 1,75 Euro pro Kubikmeter bleiben. Der Grundbetrag von 17,30 Euro für die Müllgebühr kann deshalb beibehalten bleiben, weil die Gemeinde auf die Abdeckung von 30 000 Euro an Gebührendefiziten verzichtet.
Rupp wies allerdings darauf hin, dass ab 2009 zum Teil mit drastischen Erhöhungen von bis zu 40 Prozent zu rechnen sein werde. Mit der Rückdelegation der Abfallentsorgung an den Landkreis gehe nämlich die Phase zu Ende, in der Gebührenüberschüsse aus dem gescheiterten Thermoselect-Projekt im Karlsruher Rheinhafen an die Bürger hätten zurückgegeben werden können. Die thermische Behandlung der Abfälle in Mannheim sei weitaus kostenintensiver.

Die Themen dieses Tages in einem anderen Jahr :

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10 Antworten zu Gewerbesteuer in Rekordhöhe

  1. Nor- sagt:

    Darauf kann sich die Verwaltungsspitze in Gondelsheim echt was einbilden! 🙂

  2. Id./Schm. sagt:

    Hat Rupp (SPD) die drastische Erhöhung der Müllgebühren ab 2009 selbst erahnt?
    Oder wird ihm dabei sein Kämmerer geholfen haben?

  3. t-Z sagt:

    Sogar ein Kreisrat von der SPD-Fraktion darf sich gründlich irren!

  4. JOH. sagt:

    Kreisrat Rupp liegt mit seiner Aussage über drastische Erhöhungen bei den Müllgebühren ab 2009 bis zu 40 Prozent voll daneben!

  5. -oh- sagt:

    Der Titeltext ist mit denen der Stadt Bretten total austauschbar.

  6. Qua. sagt:

    Dann passt beides ja zusammen.

  7. Ottm.Schu. sagt:

    Es liest sich so, wie wenn er Müll geredet hat.

  8. Frz. sagt:

    Er ist wohl inzwischen Sprecher des Landkreises in Sachen Müll geworden.

  9. ber.-sch. sagt:

    Scheint echt was von Kostenrechnung zu verstehen.

  10. Tab. sagt:

    Kreisrat Rupp weiß heute schon, dass bei der Müllgebühr ab Anfang 2009 zum Teil mit drastischen Erhöhungen von bis zu 40 Prozent zu rechnen sein wird.

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