OB Metzger schaltet sich in Gespräche ein

Altenheim Bewohner bangen um ihre Zukunft:
Bretten. (ch/gm) Im evangelischen Alten- und Pflegeheim in Bretten suchen die Bewohner und ihre Angehörigen nach Lösungen und Perspektiven für ihre Zukunft. Viele haben Angst, im Januar auf der Straße zu stehen und sehen sich nach freien Altenheimplätzen in der Umgebung um.

Die Insolvenz des evangelischen Altenheimes sorgt nicht nur für Zukunftsangst bei den Bewohnern und ihren Angehörigen, sondern auch für Kritik in der Bevölkerung. Immer häufiger wird der Ruf nach einem Eingreifen der Stadt laut. Oberbürgermeister Paul Metzger weiß um diese Erwartungen und steht in ständigem Kontakt mit Träger und Konkursverwalter. Er fordert jetzt, die Bewohner nicht weiter zu verunsichern und eine schnelle Lösung über einen Nachfolge-Träger zu finden. „Ich weiß um die Belastung der Bewohner und ihrer Angehörigen durch die Ungewissheit über die Zukunft. Es geht hier ja nicht nur um eine Insolvenz, sondern um Menschen, die auf Fürsorge und Pflege angewiesen sind. Wir tun alles, was wir können und haben das Ziel, dass die Menschen dort bleiben können, wo sie bisher untergekommen sind.

Die Insolvenz ist zunächst Sache der Diakonie, des Trägers und des Konkursverwalters, dem steht nicht entgegen, dass auch die Stadt verschiedene Gespräche führt und mit denkbaren Trägern verhandelt, um möglichst rasch eine Betriebsträgerschaft zu klären. Es muss die Perspektive des Bleibens für die Bewohner geben – auch in der Karenzzeit der Insolvenzverwaltung. Mehr können wir gegenwärtig nicht aktiv tun – eine Übernahme des Heimes durch die Stadt ist nicht möglich“.

Für Metzger steht fest: Der Bedarf für ein solches Altenheim ist da: „Ich gehe davon aus, dass neben einem gut geführten katholischen Altenheim auch ein evangelisches Heim in Bretten seinen Platz hat“.
Die Senioreneinrichtung hatte Anfang November überraschend einen Insolvenzantrag gestellt..
„Wir haben eine ganze Reihe vorsorglicher Kündigungen“, räumt Pfarrer Dietrich Becker-Hinrichs in seiner Eigenschaft als stellvertretender Vorsitzender des Diakonievereins Bretten ein, der bisher die Trägerschaft des Altenheims innehatte. Bei den Kündigungen gehe es in der Regel darum, bestimmte Fristen zu wahren. Nach seinen Informationen wären die meisten jedoch „bereit, im Heim zu bleiben, wenn sich bis Ende Dezember ein neuer Träger findet.“ Zugleich treibt ihn die Sorge um, ein möglicher neuer Träger könnte geringere Chancen zur Rettung des Heims haben, wenn wirklich viele Bewohner schon bald wegziehen sollten. Deshalb betont er: „Durch das Insolvenzgeld ist die Sicherheit gegeben, dass der Personalstand für drei Monate gehalten werden kann.“

Ob dies jedoch ausreicht, um die Bewohner zu halten, scheint ungewiss. Auch Becker-Hinrichs weiß, dass sich viele Angehörige die Frage stellen: „Wo bleibt meine Mutter oder mein Vater, wenn es nicht weitergeht?“ Die Situation sei für die Heimbewohner „sehr belastend“, und „die Ungewissheit sehr schwer auszuhalten.“ Zumal, da es in der Umgebung sehr viele freie Heimplätze gebe. Die Tatsache, dass in den letzten Jahren überall kleine kommunale Einrichtungen entstanden sind, ist in seinen Augen auch eine Ursache dafür, dass die Belegungszahlen auf zuletzt 55 von 85 verfügbaren Plätzen absackten. Außerdem führt er bauliche Probleme wie das unzeitgemäße Überangebot an Zweibettzimmern und feuerpolizeiliche Auflagen sowie vereinzelte Mängel beim Betriebsklima an. Eine mögliche finanzielle Misswirtschaft bestreitet Becker-Hinrichs energisch. Wenngleich die finanzielle Lage „nie rosig“ gewesen sei, wie er zugesteht.

Die Themen dieses Tages in einem anderen Jahr :

Print Friendly, PDF & Email
Dieser Beitrag wurde unter Sonstiges abgelegt und mit , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

6 Antworten zu OB Metzger schaltet sich in Gespräche ein

  1. mm sagt:

    das letzte Mal hat sich Metzger „eingeschaltet“, als es um den Erhalt des Standortes von Federal Mogul ging, Ausgang bekannt. Jetzt wird wieder publikumswirksam in der Presse „eingeschaltet“ Wie durchsichtig und witzlos, bitte Herr Metzger, „ausschalten“!

  2. Frz. sagt:

    Nichts!

  3. Ed. sagt:

    Zu fragen ist, was bei der Einschaltung rauskommen wird.

  4. L.K. sagt:

    Er hat die Ampel ausgeschaltet und sollte sich parallel dazu aus den Gesprächen um das evangelische Alten- und Pflegeheim ausschalten.

  5. av sagt:

    Weil es ihn nichts angeht.

  6. v/Z sagt:

    OB Metzger hat sich eingeschaltet. – Er sollte sich besser raushalten.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert