318 Versorger wollen mehr

Heidelberg (dpa/AP). Mehr als 318 Grundversorger erhöhen zum Jahresbeginn die Strompreise – um bis zu 25 Prozent. Das berichtete das unabhängige Verbraucherportal Verivox nach einer Untersuchung von bundesweit 870 Grundversorgern und präzisierte damit seine Angaben vom Oktober. Damit müssen wohl im kommenden Jahr nach der Strom-Abrechnung erneut Millionen Menschen tiefer in die Tasche greifen. Eine Kleinfamilie mit einem Jahresverbrauch von 4 000 Kilowattstunden müsse dann im Bundesdurchschnitt etwa 6,6 Prozent mehr zahlen als im Januar 2007. Der Bund der Energieverbraucher bezeichnete die Preisanhebung als nicht gerechtfertigt.
Der Bundesrat beschloss unterdessen, dass Strom- und Gaskonzerne von ihren Kunden keine Preise mehr fordern dürfen, die tatsächliche Produktionskosten „in unangemessener Weise“ überschreiten. Versorger müssten ihre Kalkulationen auf Verdacht offenlegen und damit rechnen, dass der Staat eine Preissenkung erzwingt. Damit wird die Beweislast umgekehrt. Bisher mussten die Kartellbehörden die Kalkulationen der Unternehmen durch langwierige Prüfungen selbst ermitteln.
Baden-Württembergs Ministerpräsident Günther H. Oettinger forderte die Verbraucher zum Umdenken auf und erklärte, die Kunden hätten „noch immer einige Möglichkeiten des Wechsels“. Es gebe auch deswegen zu wenig Markt, „weil der Verbraucher derzeit noch nicht von den Möglichkeiten, die er hat, entsprechend Gebrauch macht“.

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2 Antworten zu 318 Versorger wollen mehr

  1. RL sagt:

    Wechseln ist angesagt… Und zwar wechseln zur eigenen Energieversorgung auf dem eigenen Dach. Die Möglichkeit des Wechsels tut am meisten weh…

  2. -az- sagt:

    „noch immer einige Möglichkeiten des Wechsels“

    Wohin und wie lange?
    Bis alle unterschiedlichsten Konditionen verglichen sind kommt man zu den Schluss, dass es kaum Unterschiede gibt. Und wenn, meistens nur für eine kurze Zeit – und dann geht die Sucherei wieder los.

    Politiker wollen das ja gar nicht ändern, weil sie nicht nur von der Mehrwertsteuer, die mit jeder Erhöhung steigt, gut leben können.
    Das gilt auch für den Spritpreis und sonstige Preiserhöhungen. Selbst von den Lohnerhöhungen profitiert der Staat am meisten.

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