Zur Berichterstattung über die Insolvenz des Brettener Evangelischen Alten- und Pflegeheims:
Tenor des Artikels ist, dass das Heim schließen musste; weil es zu viel Konkurrenz hat, die Bewohner verstürben, die Mitarbeiterinnen zu teuer seien.
Dazu ist fest zu stellen: Die Heimleitung übernahm vor acht Jahren das Haus mit 85 belegten Betten und einer Warteliste. Durch Leitungsprobleme auf verschiedenen Ebenen gab es viele Kündigungen und Querelen. Dies blieb in Bretten nicht verborgen. Der Ruf verschlechterte sich.
Andere, auch diakonische Träger errichteten in unmittelbarer Nähe Konkurrenzunternehmen, deren Arbeitnehmerinnen übrigens die gleiche Vergütung erhalten wie die des Brettener Hauses. Weder Vorstand noch Heimleitung trafen irgendwelche zukunftsweisenden Entscheidungen. Die Beratung durch das Diakonische Werk waren ergebnislos (beriet doch die Person, die ein Konkurrenzunternehmen in der Nachbarschaft aufbaute).
Wo blieb die Aufsicht? Welche Fachberatung hat mit welchem Ziel beraten? Warum wurden die jahrelangen Klagen der Mitarbeiterinnen über die Leitungs-Zustände im Haus nie ernst genommen?
Für das Versagen der Leitungen, Prüfer und Aufsichtsorgane müssen jetzt Heimbewohner und Mitarbeiterinnen bluten; die Letztgenannten mit dem Verlust der Bezahlung von Hunderten von Überstunden und vielleicht noch mit ihrem Arbeitsplatz.
Luzia Pereira Scharpf Vorsitzende der Mitarbeiter-Vertretung des Evangelisches Alten- und Pflegeheims
„Warum wurden die jahrelangen Klagen der Mitarbeiterinnen über die Leitungs-Zustände im Haus nie ernst genommen?“
Weil der zuständige kirchliche Träger (Diakonie) seine Pflichten nicht korrekt wahrgenommen hat.
„Durch Leitungsprobleme auf verschiedenen Ebenen gab es viele Kündigungen und Querelen.“
Und das bei gerade mal 47 Mitarbeitern kann einzig und allein die Heimleitung tangieren!