Bedarf an Brennholz weiter gestiegen

Gondelsheimer Rat beschließt Hieb- und Kulturplan 2008 / Abfallsammlung rückdelegiert
Gondelsheim. Mit einem weiterhin hohen finanziellen Überschuss bei der Bewirtschaftung des Gemeindewalds rechnen die Verantwortlichen in Gondelsheim: Der Hieb- und Kulturplan 2008 sieht im kommenden Jahr einen Einschlag von zwischen 2 000 und 2 200 Festmetern Holz und einen Überschuss von rund 29 000 Euro vor. „Das kann aber konjukturbedingt noch etwas mehr werden“, hofft Bürgermeister Markus Rupp (SPD).
Bereits 2007 war der Überschuss deutlich höher ausgefallen als kalkuliert – statt 18 000 Euro nimmt die Gemeinde mit etwa 38 000 Euro mehr als das Doppelte ein. Als Grund für dieses positive Ergebnis nennt Rupp unter anderem die in der Vergangenheit gestiegene Holz-Nachfrage aus den USA. „Das wir hier mehr absetzen können, ist eine Folge der Globalisierung“.
Weiter gestiegen ist laut Rupp auch der Bedarf an Brennholz: „In diesen Zeiten mit hohen Energiekosten werfen viele Bürger wieder den Kachelofen an“. Knapp 36 Prozent, also über ein Drittel des 2007 im Gemeindewald eingeschlagenen Holzes sei an die Gondelsheimer Bürger weitergegeben worden. „Wir können den Bedarf an Brennholz auch weiterhin decken“, ist sich der Bürgermeister sicher.

Und dies zu moderaten Preisen: „Es war und ist der Wille des Gemeinderates und der Verwaltung, dass unsere Bürger günstig an Brennholz kommen.“ Deshalb gebe Gondelsheim das Brennholz „deutlich günstiger als die Nachbargemeinden“ ab. Freilich: „Wir limitieren die Abgabe pro Haushalt auf 15 Ster, denn sonst könnte jemand auf die Idee kommen, das von uns subventionierte Holz teurer zu verkaufen.“
In der Sitzung stellte sich übrigens der neue Revierleiter Konrad Klatt den Ratsmitgliedern vor. Seit Beginn dieses Monats ist Klatt für das neu zusammengefasste Forstrevier Kraichtal-Gondelsheim zuständig.

Keine Diskussionen gab es über die Rückdelegation des Einsammelns und Beförderns der Abfälle an den Landkreis Karlsruhe. Einen entsprechenden Beschluss hatte der Gemeinderat bereits im Oktober 2006 gefällt, doch nach der Entscheidung des Kreistags am 13. November dieses Jahres (die BNN berichteten) war eine erneutes Votum notwendig.

Rupp, der für die SPD auch im Kreistag sitzt, skizzierte noch einmal kurz diesen Beschluss und dessen Folgen für die Bürger. Demnach übernimmt der Landkreis zum Jahr 2009 wieder die ihm vom Gesetzgeber aufgetragene Abfallbeseitigung in seine Obhut. Gleichzeitig stehen ab diesem Zeitpunkt aufgrund der teueren thermischen Behandlung des Mülls in Mannheim seitens des Landkreises Gebührenerhöhungen an. Durch die Einsparungen im Zuge der Rückdelegation – Rupp sprach von 4,2 Millionen Euro Einsparungen – werde der Anstieg der Gebühren aber abgemildert. „Das war auch das wichtigste Argument des Gemeinderates für die nun beschlossene Rückdelegation“, erklärte Rupp gegenüber den BNN.

Die Gemeinde Gondelsheim behält weiterhin die Abfallberatung inklusive der An- und Abmeldungen sowie der Verwaltung der Abfallbehälter sowie das Einsammeln des wilden Mülls. Letztere Aufgabe wird vom Landkreis mit einer Vergütung von 75 Cent je Einwohner abgerechnet; für die Abfallberatung zahlt der Landkreis eine Entschädigung von 1,80 Euro je Einwohner und Jahr.
Ab 2009 werde in der Gemeinde auch ein eigener Wertstoffhof eingerichtet, teilte Rupp mit.

Thilo Kampf

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