Fürfeld wehrt sich gegen Blechlawine: „Uns stinkt’s!“

Von Steffan Maurhoff
Bad Rappenau – / Kirchardt Entlang der überlasteten Bundesstraße B 39 brodelt es, der Protest der Bürger nimmt immer konkretere Gestalt an. In Heilbronn-Kirchhausen haben völlig entnervte Bürger Anfang Oktober die Autobahn-Umleitungsstrecke ganz legal zugeparkt und damit ein Tempolimit durchgedrückt. Kaum hat sich am vergangenen Wochenende die Bürgeraktion B 39 in Kirchardt gegründet (wir berichteten), fand sie ein landesweites Echo in den Medien. „Die große Resonanz zeigt, dass es durchaus möglich ist, sich auch als Bürger Gehör zu verschaffen“, bilanziert zufrieden ihr Sprecher Markus Trunzer.

Unmut Zwar hat man sich am vergangenen Wochenende noch nicht auf konkrete Maßnahmen und Aktionen verständigt. Aber auch ohne große Organisation gibt es mittlerweile Spontanaktionen, mit denen die Anwohner der Staustrecke ihrem Unmut Ausdruck verleihen. Der Protest zieht offenkundig Kreise. In Fürfeld haben gestern verärgerte Bürger Transparente aufgestellt: „Das ist keine Autobahn“, steht darauf zu lesen. Oder die unmissverständliche Forderung nach einem Tempolimit: „Uns stinkt’s – 30!“

Der Fürfelder Ortsvorsteher Achim Noll weiß zwar nicht, wer die Transparente gestern an der Bundesstraße aufgestellt hat, begrüßt die Aktion aber grundsätzlich. Noll hatte am vergangenen Freitag bei der Gründungsversammlung der Bürgeraktion in Kirchardt als Vertreter des Nachbarorts seine Unterstützung signalisiert. Er hatte sich zuvor ebenso wie Bad Rappenaus Oberbürgermeister Hans Heribert Blättgen und dessen Kirchardter Kollege Rudi Kübler um eine Entlastung bemüht – vergebens. Die zuständigen Verkehrsbehörden verwiesen stets darauf, dass die B 39 nunmal die offizielle Umleitungsstrecke für den Autobahnverkehr auf der A 6 sei und lehnten Alternativvorschläge wie zusätzliche provisorisch markierte Spuren auf der Autobahn aus Kostengründen ab.

Doch die verkehrsgeplagten Anwohner wollen sich nicht länger abspeisen lassen und möglichst ortsübergreifend aktiv werden. Zunächst sucht die am Wochenende in Kirchardt gegründete Aktionsgruppe einen Namen und ein einprägsames Logo und lädt kreative Menschen ein, sich dazu etwas einfallen zu lassen. Markus Trunzer lässt allerdings wissen: „Der bisher favorisierte Vorschlag ,Arsch hoch’ ist nicht überall auf Zustimmung gestoßen.“

Das nächste Treffen der Bürgeraktion B 39 ist am Montag, 5. November, um 19.30 Uhr in der Pizzeria Bella Italia in der Sinsheimer Straße 1 in Kirchardt.

30.10.2007 23:25

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Eine Antwort zu Fürfeld wehrt sich gegen Blechlawine: „Uns stinkt’s!“

  1. Dor./Kais. sagt:

    Ein wahrhaft riesiges Betätigungsfeld in der Verkehrspolitik für unsere gewählten Volksvertreter und deren grenzenlosen Sachverstand.

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