Mühlacker baut Schulsozialarbeit aus

Zusammen eine Stelle für Mörike-Realschule, Ulrich-von-Dürrmenz- und Hartfeld-Schule
Mühlacker – Mobbing, handgreifliche Streitereien, Angst vor schlechten Noten: Das Konfliktpotenzial an Schulen ist hoch. Immer wichtiger werden deshalb spezielle Betreuer und Ansprechpartner, sprich: Schulsozialarbeiter. In Mühlacker soll für drei Schulen eine eine weitere Stelle geschaffen werden.

VON THOMAS SADLER
Der Verwaltungsausschuss des Gemeinderats befasste sich am Dienstagabend mit dem Thema Schulsozialarbeit. Wie berichtet, hatte sich der Gesamtelternbeirat in einer Pressemitteilung im Vorfeld klar dafür ausgesprochen, die personelle Ausstattung zu verstärken, um die alltäglichen, bis zu Gewalt reichenden Probleme an den Schulen in Grenzen zu halten.

Weil die Beratung nichtöffentlich ablief, wollte das zuständige Amt der Stadtverwaltung gestern keine Angaben zum Verlauf der Diskussion machen.
Indes: Nach Recherchen unserer Zeitung ist der Ausschuss den Vorschlägen der Verwaltung gefolgt. Danach sollen die ganze Schulsozialarbeiterstelle an der Schiller-Hauptschule, einer Brennpunktschule, und die halbe Sozialarbeiterstelle an der Uhland-Förderschule beibehalten werden unter finanzieller Beteiligung des Enzkreises als Jugendhilfeträger.

Darüber hinaus, und damit erfüllt sich der Wunsch des Gesamtelternbeirats, soll zum Schuljahr 2008/2009 eine dreiviertel Sozialarbeiter-Stelle an der Mörike-Realschule und eine gemeinsame Viertelstelle für die Ulrich-von-Dürrmenz-Schule und die Enzberger Hartfeld-Schule geschaffen werden.
Um sich finanziell zu entlasten, stellt die Stadt beim Enzkreis einen Antrag auf eine teilweise Übernahme der dann zusätzlich entstehenden Personalkosten.

Derzeit fallen für die Schulsozialarbeit mit eineinhalb Stellen in Mühlacker jährlich circa 75000 Euro an. Der Kreis übernimmt 50000 Euro, die Stadt 25000 Euro. Da der Europäische Sozialfonds (ESF) und das Land insgesamt 10000 Euro beisteuern, muss die Stadt unterm Strich noch circa 12000 Euro aufbringen. Für die geplante zusätzliche Schulsozialarbeiterstelle fallen Ausgaben von weiteren geschätzten 50000 Euro im Jahr an. Eine Erschwernis dabei ist, dass mittlerweile auch auf europäischer Ebene gespart wird und Zuschüsse nicht mehr so kräftig sprudeln wie früher. Bis 2006 übernahm der ESF noch rund 40 Prozent der förderfähigen Kosten für Schulsozialarbeit, derzeit sind es nurmehr 25 Prozent, und bereits im kommenden Jahr dürfte diese Quelle voraussichtlich vollends versiegen.

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2 Antworten zu Mühlacker baut Schulsozialarbeit aus

  1. - Cath.D. sagt:

    Woanders geht es auch anders – ganz ohne Wichtigtuerei.

  2. B-L sagt:

    In dieser Sache lese ich nichts von einem Oberbürgermeister.

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