Viel Neues hinter alter Fassade

Planung für das Strasser Haus am Marktplatz:
Bretten. (gm) Grünes Licht hat der Gemeinderat am Dienstag für den Umbau des Strasser Hauses am Marktplatz neben dem Melanchthonhaus gegeben und damit den Weg für ein die Altstadt prägendes Projekt frei gemacht. „Das bringt neue Perspektiven, erhält die Atmosphäre und gibt gleichzei-tig Impulse für Neues“, stellte Oberbürgermeister Paul Metzger, der in dem neuen Gebäude neben der Melanchthonakademie unter anderem auch die Kraichgau-Stromberg Touristikgemeinschaft und die Stadtinformation unterbringen will, zufrieden fest. Auch aus dem Gemeinderat gab es nur Zustimmung.

„Eine gelungene Verknüpfung denkmalgeschützter Bausubstanz zum Neubau“ nannte Jürgen Fetzner (CDU) den Entwurf des Brettener Büros Zonsius, Wenninger und Keck. Der sieht – vorbehaltlich der Zustimmung des Denkmalamtes – vor, die Fassade des alten Hauses an der Melanchthonstraße zu erhalten, dahinter das Gebäude zu entkernen, zum Teil völlig abzureißen und hinter dem in alter Kubatur neu entstehendem Haus ein zweites Gebäude zu errichten – dabei den Gelän-desprung in Richtung Pforzheimer Straße für zwei Untergeschosse zu nutzen. Angebunden werden soll der Gesamtkomplex mit einer „Glasfuge“ für ein Treppenhaus, über das auch das Melanchthonhaus zu erreichen ist.

Eine abschließende Detailplanung für den Innenbereich war in dem – fast – einstimmigen Beschluss (nur Dr. Frank Altenstetter verweigerte seine Zustimmung) noch nicht enthalten. Hier sollen noch Gespräche mit dem Melanchthonverein stattfinden – auch eine Planung für privatwirtschaftliche Nutzung verschiedener Räumlichkeiten ist möglich.

„Faszinierend“ fand Otto Mansdörfer (Grüne) die Architekten-Vorlage. Auch Renate Knauss (SPD) fand Worte des Lobes, stellte aber mit blick auf die Gesamtkosten von 2 bis 2,3 Millionen Euro auch fest: „Wir nehmen dazu viele Geld in die Hand“. Rund 30.000 Euro, so rechnet man, werden jährlich nach Abzug der Mieteingänge bei der Stadt hängen bleiben.

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13 Antworten zu Viel Neues hinter alter Fassade

  1. a-v sagt:

    Ich meine, sehr fragwürdig und bedenklich.

  2. f/gl. sagt:

    Nicht in Menschen, sondern in Material wird investiert! – Für mich nur noch unverständlich!

  3. ernst./K sagt:

    Es macht sich draußen nach wie vor besser, zu klotzen statt zu kleckern.

  4. ber.-sch. sagt:

    Der 4. Kommentator -az- hat Recht, wenn er schreibt, dass mit den 2,3 Millionen Euro für die städtische Kommunalbau keine Pflichtaufgabe der Stadt Bretten erfüllt wird.

    Über diesen Betrag wird fast einstimmig abgestimmt.

    Bei der Schulsozialarbeit handelt es sich ebenso nicht um eine Pflichtaufgabe. – Doch um Peanuts! Und darüber erfolgt eine Abstimmung mit dem Ergebnis einer knappen Mehrheit.

    Man bedenke nur die finanziellen Größen und deren Ausmaße.

  5. RL sagt:

    2,3M€ = 6,5 Schulsozialarbeiter für die nächsten 10 Jahre…

    Würden es diese Schulsozialarbeiter schaffen, pro Jahr 2 Schüler aus Einrichtungen wie BVJ dazu zu begeistern sich auf den Hosenboden zu setzen und etwas aus ihrem Leben zu machen und einen Job zu erlernen, dann wären das 130 „gerettete“ Schicksale.

    130 Schicksale, die keine Harz4 Karriere machen. Alleine dies geht über das Leben dieser 130 Schicksale gesehen in die M€. Und diese M€ können dann zum wohl der brettener Volkswirtschaft von den „geretteten Personen“ auch in Bretten ausgegeben werden. Zudem bin ich mir sicher, dass Dinge wie Vandalismus deutlich zurück gehen würden, wenn man so manch abgehängten Präkarier wieder eine Perspektive bieten würde.

    Aber schöne Fasaden scheinen leider wichtiger als Menschen und die Menschen, die dann hinterher die Zeche zahlen dürfen (Steuer-, Abgaben-, Beitragszahler) .

  6. Ro. St. sagt:

    Bis zu 2,3 Millionen Euro sollen von der städtischen Kommunalbau GmbH verbaut werden.

    Und in der gleichen Gemeinderatssitzung streitet man sich um eine geringfügige Erhöhung bei den Personalstellen für die Schulsozialarbeit.

    Ich verstehe das nicht mehr.

  7. fr.-zurh. sagt:

    „(nur Dr. Frank Altenstetter verweigerte seine Zustimmung)“

    Sehr beachtlich und imponierend!

  8. pet. my. sagt:

    Ob daraus bei der Stadt Bretten jedes Jahr (wie lange eigentlich insgesamt) 30 000 Euro hängen bleiben, scheint den Gemeinderat nicht sonderlich zu interessieren.
    Warum, weil aus der Vergangenheit viel zu viel hängen geblieben ist.

  9. l-rd sagt:

    Mieteinnahmen sind sonstige betriebliche Erträge.
    Die „rechnet man“ bei der Kommunalbau, bevor das Mietobjekt und die entsprechenden Mietverträge existieren.

  10. -az- sagt:

    „…Gesamtkosten von 2 bis 2,3 Millionen Euro…“
    Da ist mit Sicherheit noch nicht das letzte Wort gesprochen. Man muss kein Prophet sein, um zu wissen, dass es teuerer wird.
    Es wird in Sachen investiert und nicht in die Menschen – siehe Schulsozialarbeit.
    Also, für eine Sache, die mit einer Pflichaufgabe absolut nichts zu tun hat, ist das eine Frechheit gegenüber den Brettener Steuerzahlern. Denn, die müssen zumindest die Verluste der Kommunalbau GmbH Ausgleichen! Und dann noch den Rest – siehe vorhergehende Kommentare.

  11. Herb. Kl. sagt:

    Ich lese die ersten beiden Kommentare und stelle fest, dass im Gemeinderat und bei der Kommunalbau GmbH der buchhalterische Begriff „Mieterträge“ nicht bekannt ist.

  12. JoSt sagt:

    Es müssen bereits Mietverträge bestehen, weil „man“ rechnet, dass 30000 Euro bei der Stadt hängen bleiben.

  13. -Ürk. sagt:

    Rund 30.000 Euro, so rechnet man, werden jährlich nach Abzug der Mieteingänge bei der Stadt hängen bleiben.“

    Wer rechnet, was wurde gerechnet und wo steht das?

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