Eine Neustrukturierung scheint notwendig

Finanzprobleme in deutschen Krankenhäusern / Landrat: „Kliniken bei den wichtigsten Themen“
Bruchsal/Bretten (madl). Ein „Schicksalsjahr“ könne 2008 für die Krankenhäuser werden, meint Rudolf Kösters. Der Präsident der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) sieht einen „Preisspielraum von nahe null“. „Wir sind in Not, wir brauchen Hilfe“, sagt DKG-Hauptgeschäftsführer Georg Baum. Und auch Landrat Christoph Schnaudigel erkennt Probleme für die beiden Kreiskliniken Bruchsal und Bretten. „Wir kommen um eine Neustrukturierung nicht umhin“, sagte er kürzlich gegenüber den BNN. In den beiden Häusern gibt es eine aktuelle Finanzierungslücke von 2,5 Millionen Euro – „und die wird 2008 vielleicht noch etwas größer“. (Siehe auch „Angemerkt“.)

Das Defizit, so Schnaudigel, das aus allgemeinen Mitteln gedeckt werden muss, sei dem Grunde nach nicht hinnehmbar. Man komme dabei aber der Erfüllung einer wichtigen Aufgabe des Landkreises – der Sicherung der Krankenhaus-Grundversorgung – nach.
Gleichwohl müsse über die Standorte Bruchsal und Bretten hinaus gedacht werden. Es seien schon Träger anderer kommunaler Krankenhäuser auf den Landkreis zugekommen, um eine Zusammenarbeit auszuloten. Da gehe es um Kostenoptimierung etwa durch gemeinsamen Einkauf, Zusammenarbeit bei der EDV oder einen Apothekenverbund. Für den Landrat gehören die Krankenhäuser zu den „wichtigsten Themen“ der Kreisverwaltung.

Auch die künftige Aufteilung der chirurgischen Klinik in Bruchsal sei ein Weg, um über stärkere Spezialisierung im Wettbewerb besser bestehen zu können. Alle Veränderungen in den Krankenhäusern würden stets auch ökonomisch hinterfragt, sagte der Landrat. Dies sei in der jüngeren Vergangenheit schon immer so gewesen, „sonst hätten wir ein deutlich höheres Defizit als jetzt“. Das aktuelle entspricht übrigens in etwa der von Hambrücken (eine Million Euro) und Kronau (1,2 Millionen) für 2007 kalkulierten Kreisumlage.

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2 Antworten zu Eine Neustrukturierung scheint notwendig

  1. RL sagt:

    Hoffentlich endet das nicht mit einem „closing day“ für einige Krankenhäuser. Auch wenn die Imobilie Rechbergklinik teilweise noch auf dem Stand der 60er ist (schonmal die WCs oder die Unfallambulaz angeschaut? *brrr, schüttel*.
    Ein Krankenhaus in Bretten ist für mich persönlich schon eine wichtige Sache – auch wenn ich hoffe, dass ich es nie benötigen werde.

  2. l-rd sagt:

    Landrat Schnaudigel:“Kosten senken, Qualität erhöhen“
    Was bei der Jugendhilfe funktionieren soll, geht auch in den beiden Kreiskrankenhäusern in Bruchsal und in Bretten.

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