Stadt frisst Land

Ministerin will Zersiedlung von Grünflächen stoppen
Kreis Karlsruhe (sus). Streuobstwiesen und grüne Felder sehen schön aus, aber sie bringen kein Geld in kommunale Kassen – im Gegensatz zu Wohn- und Gewerbegebieten. Die Folge: Landesweit gehen mehr und mehr Grünflächen zugunsten von Wohn-, Gewerbegebieten und Verkehrsflächen verloren Im Kreis Karlsruhe etwa vergrößerte sich die Siedlungs- und Verkehrsfläche im vergangenen Jahr um 213 Hektar. Das geht aus der aktuellen Flächenerhebung des Statistischen Landesamtes in Stuttgart hervor. 2006 ging hier eine Bodenfläche in der Größe von etwa 317 Fußballfeldern verloren.

Stadt frisst Land: Die Gemarkungsfläche des Kreises Karlsruhe beträgt rund 108 496 Hektar – rund 18 232 Hektar, 17 Prozent davon, wurden vom Menschen bereits bebaut, mit Wohnhäusern, Betrieben, Industrieanlagen, Schulen, Parkplätzen, Straßen, Wegen und Plätzen. Das sind 213 Hektar Siedlungs- und Verkehrsfläche mehr als im Vorjahr, 740 Hektar mehr als vor fünf Jahren und 1 019 Hektar mehr als vor knapp zehn Jahren.
Ursache der Zersiedelung ist der wachsende Bedarf an Wohnungen. Wer es sich leisten kann, wohnt großzügig. Ein Grund für den gestiegenen Bedarf sind demografische Veränderungen: Single-Haushalte und Ein-Personen-Haushalte von Senioren werden häufiger.

Die Folgen der Zersiedelung sind vielfältig. Wer früher in der Nähe seines Wohnortes einkaufen und arbeiten konnte, muss heute Anfahrtswege in Kauf nehmen. Umweltministerin Tanja Gönner kritisierte die „kurzsichtige Siedlungspolitik“ der Gemeinden. Am Ende stünden verödete Gewerbegebiete. Um dies zu verhindern, müssten Raumplaner umdenken.

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6 Antworten zu Stadt frisst Land

  1. B-L sagt:

    Feiern die in Stuttgart schon Fasnet?

  2. tors. sagt:

    Was die Überschrift betrifft, bleibe ich lieber bei dem Titel DOG EAT DOG von AC-DC.

  3. ulf. sagt:

    Um dies zu verhindern, müssten Raumplaner umdenken. Schön.

    Ein Umdenken setzt jedoch zunächst einmal Denken voraus, um auch umdenken zu können.

  4. Th. sagt:

    Ich mag diese regelmäßigen Umweltweisheiten und die daraus abgeleiteten Zitate nicht mehr lesen.

  5. -el- sagt:

    „Umweltministerin Tanja Gönner kritisierte die „kurzsichtige Siedlungspolitik“ der Gemeinden.“
    Blabla, Blabla, Blabla . . .

  6. mm sagt:

    die Kritiker sind in diesem Fall auch die Kritisierten! Denn sie genehmigen letztendlich den Flächenverbrauch, obwohl sie Instrumente genug hätten, ihn zu stoppen. Der Fall Rüdtwald ist geradezu ein Paradebeispiel dafür. Auf Anfrage gibt Frau Ministerin dazu jedoch keine Antwort, siehe hier ! Was für eine Heuchelei!!

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