Land soll seine Karten offenlegen

Regionalverbandsdirektor Kück ist nicht zufrieden mit der Verkehrspolitik Baden-Württembergs
ENZKREIS/PFORZHEIM/CALW. Dass die Ortsumfahrung Bauschlott, der zweite Abschnitt der Pforzheimer Westtangente und der Calwer Entlastungstunnel auf die lange Bank geschoben werden, will der Regionalverband Nordschwarzwald nicht einfach hinnehmen.
„Es ist nicht nachvollziehbar, was das Land gemacht hat, weil die Gründe dafür nicht bekannt sind“, kritisiert Regionalverbandsdirektor Jens Kück (SPD). „Deshalb erbitten wir vom Land die Nutzwertanalyse und die Kriterien hierfür.“

Ausschuss soll sich äußern
Diese Forderung steht auch in einer Sitzungsvorlage an die Mitglieder des regionalen Planungsausschusses, die vom Verbandsvorsitzenden Heinz Hornberger (CDU) unterzeichnet ist. Am Mittwoch dieser Woche, um 10 Uhr, tritt dieses Gremium zu einer öffentlichen Sitzung im „Haus der Region“ in der Habermehlstraße 20 in Pforzheim zusammen.
Dann erhofft sich Kück Unterstützung von den Regionalräten dafür, „dass wir vom Land die Bewertungsgrundlagen erhalten“. Der Verbandsidrektor ist überzeugt: „Es wird wohl deutliche Äußerungen darüber geben, dass Bauschlott, Calw und Straßen im Süden der Region (Kreis Freudenstadt und Teile des Kreises Calw) zeitlich zu weit nach hinten rutschen.“

Wie berichtet, ist eine Ortsumfahrung für Bauschlott lediglich in der Dringlichkeitsstufe vier eingeordnet, soll also nicht vor dem Jahr 2015 in Angriff genommen werden. Der zweite Abschnitt der Pforzheimer Westtangente soll sogar irgendwann nach 2026, also praktisch am Sankt-Nimmerleinstag Wirklichkeit werden.

Für Kück steht außer Frage, dass „wir in der Region im Bundesstraßenbau einen Nachholbedarf haben. Das muss endlich anerkannt werden.“ Schließlich sei der Nordschwarzwald auch ein Teil der Metropolregion Stuttgart, „die nicht nur von ihrem Zentrum, sondern auch von ihrem Rand lebt“.
Im Süden des Nordschwarzwaldes sind offenbar viele Politiker noch mehr verärgert als im Enzkreis und in Pforzheim. Kück berichtet: „Dort tobt ein Kampf, der besagt: Das Land hat die Verkehrsplanungen des Bundes auf den Kopf gestellt. Das hat dazu geführt, dass der Horber Oberbürgermeister Michael Theurer (FDP) sogar seinen Rücktritt angeboten hat und der Freudenstädter Oberbürgermeister Erwin Reichert (SPD) von Frust und Resignation spricht“.

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