Knittlingen will Alleingang wagen

Satzungsbeschluss für das Gewerbegebiet „Knittlinger Kreuz“ steht an – Beteiligung weiterer Kommunen nicht in Sicht
KNITTLINGEN. Aufbruchstimmung in Knittlingen: Nach dem Satzungsbeschluss im Oktober soll ein erster Teil des Gewerbegebiets „Knittlinger Kreuz“ erschlossen werden. Mit oder ohne Beteiligung umliegender Kommunen.

Bürgermeister Heinz-Peter Hopp ist zuversichtlich. Über ein Jahr, nachdem der Flächennutzungsplan 2020 genehmigt worden ist, soll ein erster Bauabschnitt des Gewerbegebiets „Knittlinger Kreuz“ in Angriff genommen werden. Bevor das geschieht, soll im Oktober der Satzungsbeschluss für den Bebauungsplan auf der Tagesordnung des Fauststädter Gemeinderats stehen. Im ersten Bauabschnitt sollen rund acht Hektar Gewerbefläche am Rande Knittlingens an der B 35 entstehen. „Wir sind in jedem Fall in der Lage, dieses Gebiet auch allein zu erschließen“, betont der Knittlinger Schultes. Die Stadt Maulbronn und die Gemeinden Sternenfels, Ötisheim und Ölbronn-Dürrn haben zum jetzigen Zeitpunkt einer Beteiligung an einem interkommunalen Gewerbegebiet eine Absage erteilt. Aus Bretten besteht nach PZ-Informationen zwar Interesse, gehemmt wird eine mögliche Zusammenarbeit aber scheinbar auch durch rechtliche Hürden. Diese ergeben sich wohl aus den unterschiedlichen Landkreisen, in denen die beiden Städte liegen. Für Ärger im Knittlinger Rathaus sorgte ein Bericht im Brettener Amtsblatt. Darin steht, dass „die Übertragung der Baurechtszuständigkeit auf die Stadt Bretten Voraussetzung für schnelle Entscheidungen und damit den Erfolg“ sei. „Wir stehen in enger Abstimmung mit dem Enzkreis-Landratsamt und brauchen keine Bevormundung“, sagt Hopp. Er betont aber, dass Knittlingen „nach wie vor nach allen Seiten offen“ sei. Für die Fauststadt sei es aber nun Zeit, die Gewerbeentwicklung voranzutreiben. „Die Konjunktur läuft an, es geht was, deshalb brauchen wir unterschiedlich große und strukturierte Flächen“, sagt Hopp und weist darauf hin, dass im Gewerbegebiet Gröner I „nur noch drei Flächen“ frei seien.

Hopp: Betriebe sind interessiert
Interessenten auch für die geplanten Flächen habe es immer wieder gegeben. Namen will der Bürgermeister allerdings keine nennen. Aber es gebe auch bei einheimischen Unternehmen Überlegungen, auf der grünen Wiese zu bauen.
Hopp will für das Gewerbegebiet einen GmbH-Betrieb vorschlagen, eine „100-prozentige Tochter der Stadt Knittlingen“. Knapp 19 Hektar des Gewerbegebiets „Knittlinger Kreuz“ sind im Besitz der Stadt. Während der geplanten Umlegung will die Stadt auch noch mit den letzten Grundstückseigentümern verhandeln.

Bauamtsleiter Volker Just sieht allerdings „keine Problemfälle“. Derzeit arbeite ein Planungsbüro noch an Unterlagen für das Landratsamt. „Dabei handelt es sich um Vorschläge für die Ausgleichsflächen und einen Kanalisationsplan“, sagt Just. Aus den Reihen des Gemeinderats war in den vergangenen Monaten immer wieder zu hören, dass endlich Bewegung ins Gewerbegebiet „Knittlinger Kreuz“ kommen müsse. Allein an Zinsen sind dieses Jahr 155 000 Euro in den Haushalt eingestellt. Seit 2003 läuft ein Sechs-Millionen-Euro-Kreditvertrag für Grunderwerb, Umlegung und Erschließung des Gewerbegebiets. Nach Angaben der Stadtverwaltung sind bis Mai diesen Jahres rund 4,2 Millionen Euro in Anspruch genommen worden.

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