16-Jähriger erliegt Schussverletzung

Tödlicher Streit
Kürnbach/Bruchsal/Bretten – Ein 16-jähriger Junge wurde bei einem Streit zwischen zwei südosteuropäischen Gruppen am Samstagabend in Kürnbach erschossen. Wie Polizei und Staatsanwaltschaft mitteilten, wurde ein 20-Jähriger durch einen Bauchschuss schwer verletzt, ein weiterer Beteiligter kam mit geringen Verletzungen davon. Drei Beschuldigte wurden noch in der Nacht festgenommen.

Nach den Ermittlungen der Kriminalpolizei-Außenstelle Bruchsal war es in der Mühlstraße in Kürnbach zwischen einer aus dem ehemaligen Jugoslawien stammenden Personengruppe und einer Gruppe von türkischen Staatsangehörigen zum Streit gekommen, in dessen Verlauf geschossen wurde. Ein 16-jähriger Türke aus Sternenfels erlitt dabei tödliche Verletzungen, ein ebenfalls türkischer 20-Jähriger wurde durch einen Bauchschuss schwer verletzt. Durch eine Notoperation konnte die Lebensgefahr abgewendet werden. Ein weiterer Türke kam mit einem Streifschuss glimpflich davon und wurde im Krankenhaus ambulant behandelt. Die vermutliche Tatwaffe, ein großkalibriger Revolver, wurde sichergestellt.

Drei Beschuldigte noch in der Nacht festgenommen
Das kurz vor 23 Uhr verständigte Polizeirevier Bretten beorderte alle verfügbaren Funkstreifenwagen nach Kürnbach, gleichzeitig wurde der Rettungsdienst alarmiert. Als die beiden ersten Besatzungen am Tatort eintrafen, lag ein junger Mann leblos auf dem Gehweg, Ersthelfer kümmerten sich um ihn. In unmittelbarer Nähe lag ein weiterer junger Mann auf dem Liegesitz eines Personenwagens und klagte über Bauchschmerzen. Ein weiterer Verletzter lief mit Blut verschmiert auf der Straße umher. Für den 16-Jährigen kam jede Hilfe zu spät, der Notarzt konnte nur noch den Tod feststellen.

Noch am Ort des Geschehens erhielt die Polizei konkrete Hinweise auf die Täter, die mit einem Pkw geflüchtet waren. Eine Großfahndung wurde eingeleitet und weitere angeforderte Polizeikräfte umstellten das Haus in Kürnbach, in dem die Verdächtigen vermutet wurden. Das Führungs- und Lagezentrum im Polizeipräsidium alarmierte für den Zugriff das Spezialeinsatzkommando (SEK). Noch vor deren Eintreffen konnte der Leiter der Kriminalpolizei-Außenstelle Bruchsal, Kriminalrat Günther Brüstle, die Tatverdächtigen per Lautsprecher dazu überreden, einzeln aus dem Haus zu kommen und sich widerstandslos festnehmen zu lassen. Als Schütze dringend tatverdächtig gilt der 54-jährige Mann, beteiligt waren seine beiden 17 und 24-jährigen Söhne.

Schon in der Vergangenheit Konflikte zwischen den Gruppen
Wie die weiteren Ermittlungen ergaben, war es in der Vergangenheit zwischen den beiden Gruppierungen wiederholt zum Streit gekommen. Was nun der konkrete Anlass für die aktuelle Auseinandersetzung war, bei der sich beide Parteien auch mit Eisenstangen, Elektroschocker und Baseballschläger heftig traktierten, ist Gegenstand der laufenden Ermittlungen.

Auf Antrag der Staatsanwaltschaft soll der 54-Jährige am Montag dem Haftrichter vorgeführt werden. Die beiden Söhne wurden im Laufe des Sonntags wieder auf freien Fuß gesetzt. (pol/de)

Die Themen dieses Tages in einem anderen Jahr :

Print Friendly, PDF & Email
Dieser Beitrag wurde unter Sonstiges abgelegt und mit verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert