Leserbrief: Das Problem ist die Geisteshaltung

Zum Leserbrief „Wer will, kann auch weiterhin beim Fest dazugehören“ (BNN vom 14./15. Juli):
Lieber Herr Dick, ich möchte keinen endlosen Schriftwechsel anfangen wegen der Peter-und-Paul-Registrierungskarte, doch mir ist sehr daran gelegen, eines ganz deutlich zu machen: Es geht mir (und den meisten anderen sicher auch) nicht ums Geld und schon gar nicht um fünf Euro. Offensichtlich wollen oder können sie das nicht verstehen. Sonst würden Sie in Ihrem Leserbrief nicht unterstellen, dass Leute, die sich gegen die Karte wehren, schlicht deren Produktionskosten nicht bezahlen wollen. Darum geht es nicht.

Das Problem ist die Geisteshaltung, die hinter dieser Karte steht. Dass jemand sich aufschwingt zum großen Kontrolleur, der Teilnehmerkarten nach vorheriger Gewandabnahme inklusive Ablichtung ausgibt. Dass Menschen, die seit Jahr und Tag Peter-und-Paul feiern und sich dazu nicht irgendein Fantasiegewand überwerfen, sich inspizieren und registrieren lassen müssen, um noch dabei sein zu dürfen — als Teil des Mittelalters und nicht als zahlende Zuschauer in Straßenkleidung des 21. Jahrhunderts.
All das hat nichts mit der Registrierung von Waffenträgern zu tun, gegen die wohl keiner etwas hat. Es sollen alle, die Waffen tragen, registriert werden. Das dürfte jedem einsichtig sein. Aber lassen Sie den Rest bitte in Ruhe feiern, ohne Bürokratie und Gewandpolizei. Peter-und-Paul gehört allen, die es lieben, nicht nur den in Alt-Brettheim Organisierten.

Petra Wilhelm
Schurwaldstraße 74
Stuttgart

Die Themen dieses Tages in einem anderen Jahr :

• Kein Interesse an Landrats-Nachfolge - 1989
• Stadt Bretten weist BUND-Kritik an Regionalverbandentscheidung zurück - 2005
• Leserbrief : Noch viele Fragen offen - 2006