Leserbrief : Wer will, kann auch weiter beim Fest „dazugehören“

Zu den Leserbriefen der vergangenen Tage über das Peter-und-Paul-Fest:
In Zuschriften und Leserbriefen der letzten Tage konnte man immer wieder den Vorwurf heraushören, die Vereinigung Alt-Brettheim betreibe „Abzocke“ und wolle Gewandete aus dem Fest ausgrenzen.
Das Gegenteil ist der Fall. Wir wollen den Gewandeten, die seit vielen Jahren unser Fest bereichern, eine Möglichkeit bieten, sich auf rechtlich sicherem Boden weiter dazugehörig zu empfinden. Da die Einnahmen, die wir aus der Abgabe der Teilnehmerkarte an Gewandete erzielen, nur geringfügig über dem Herstellungspreis liegen, kann man sicherlich nicht von „Abzocke“ sprechen. Selbstverständlich war einer der Gründe für die Einführung der Teilnehmerkarte der, den freien Eintritt für so genannte Fantasiekostüme zu unterbinden. Dies ist zumindest teilweise gelungen.

Die Hauptgründe für die Einführung der Teilnehmerkarte liegen jedoch im versicherungsrechtlichen und waffenrechtlichen Bereich. Zum einen hatten wir in der Vergangenheit immer wieder bei Versicherungsfällen die Nachfrage, ob die Betroffenen denn für das Festgeschehen registrierte Teilnehmer seien oder Außenstehende. Dies ist mit der Teilnehmerkarte eindeutig geklärt: Wer sie besitzt, ist offizieller Teilnehmer und „gehört dazu“.
Zweitens geht es beim Waffenrecht darum, wem wir als Veranstalter des Peter-und-Paul-Festes gegenüber den Ordnungsbehörden die Legitimation erteilen, im Festbereich eine Waffe zu führen.

Diese Vorsorgemaßnahme war absolut erforderlich, da wir uns aufgrund des neuen Waffengesetzes sonst als Veranstalter selbst strafbar gemacht hätten. Ich möchte einmal voraussetzen, dass niemand von der Vorstandschaft der Vereinigung Alt-Brettheim erwarten kann, dass sie strafbare Handlungen akzeptiert und damit selbst in Haftung genommen werden kann, nur weil es ihr egal ist, wer im Festbereich mit welchen Waffen herumläuft und vielleicht Dritte schädigt.
Übrigens haben maßgebliche Stellen uns bescheinigt, dass wir eine sehr gute Lösung für die anstehenden rechtlichen Probleme gefunden haben. Wir haben etwa ein Jahr lang in aller Offenheit diese Fragen in verschiedenen Gremien und Veranstaltungen diskutiert und letztendlich in einer Mitgliederversammlung die Einführung der Teilnehmerkarte als sinnvolle Lösung der anstehenden Probleme beschlossen.

Wie bereits angesprochen, kann die Herstellung einer solchen Karte nicht zum Nulltarif erfolgen. Trotz erheblichem ehrenamtlichen Einsatz der daran Beteiligten verbleibt ein Betrag für die Produktion, für den wir im Einzelfall fünf Euro in Rechnung gestellt haben.
Da die Gültigkeitsdauer der Karte nicht auf ein Jahr begrenzt ist, kann sich jeder leicht ausrechnen, was ihn als nicht in Gruppen organisiertem Gewandeten die oben genannten Vorteile pro Jahr kosten. Dies aus Kostengründen abzulehnen, können wir nicht nachvollziehen.

Wir rufen daher alle nicht organisierten Gewandeten, sofern sie sich nicht schon für eine Teilnehmerkarte beworben haben, auf, dies zu tun und mit dem Erwerb der Karte zu zeigen, dass sie nach wie vor sich unserem Heimatfest verbunden fühlen. Ausgegrenzt wird niemand, willkommen ist jeder, der unser Fest durch seine Mitwirkung bereichert. Wem wirklich etwas daran liegt, der macht sein Mitwirken nicht von einem kaum nennenswerten Beitrag für den Erwerb der Teilnehmerkarte abhängig.

Peter Dick
Vorsitzender der
Vereinigung Alt-Brettheim
Bretten

Die Themen dieses Tages in einem anderen Jahr :

Print Friendly, PDF & Email
Dieser Beitrag wurde unter Sonstiges abgelegt und mit verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

6 Antworten zu Leserbrief : Wer will, kann auch weiter beim Fest „dazugehören“

  1. Rich.S. sagt:

    Besonders wichtig scheint mir hier doch der Hinweis der Redaktion zu sein:

    Leserbriefe spiegeln die Meinung der Einsender wider, die nicht mit der Ansicht der Redaktion übereinstimmen muss.

  2. -Ger.-Luk.- sagt:

    Das ist schon was Besonderes, diesem Leserbrief Zeilen und Spalten einzuräumen.
    Der Brettener Redaktion bin ich als Leser zu außerordentlichem Dank verpflichtet. – Danke vielmals!

  3. Ull.Mü. sagt:

    Es spricht für die Redaktion der Brettener Nachrichten, einen derartig qualifizierten Inhalt überhaupt noch zu veröffentlichen.

  4. Theob. Sch. sagt:

    Nachdem ich den Leserbrief gelesen habe, will ich nicht mit aller Gewalt dazu gehören.

  5. yak- sagt:

    Wenn ich Herr Dick wäre, dann hätte ich auch nichts anderes geschrieben.

  6. mm sagt:

    Hat Herr Dick die Leserbriefe wirklich gelesen? Ich habe meine Zweifel!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert