Leserbrief : Mitte verloren

Zu „Meilenstein in der Stadtentwicklung“:
Nun ist es also eröffnet, das neue „Kraichgau-Center“. 25 000 Quadratmeter Industriebrache an der Peripherie, mit 88 000 Kubikmetern Allerwelts-Architektur, wie sie überall zwischen Chicago und Oberammergau stehen könnte. Offenbar befriedigt dies ein dringendes Bedürfnis, sofern man den Lobhudeleien glauben darf. Nun lässt sich über Geschmack trefflich streiten, ebenso über künftige, vermutete oder vermeintliche Vor- und Nachteile. Auch darüber, welchen Nutzen es Brettens Bevölkerung bringt, wenn sich die Auswahl an Billigheimer-Schmalspursortimenten noch vergrößert. Eins steht immerhin fest: Der neueste Brettener Komplex ist quadratisch, praktisch, gut als Parkplatz für das investierte Kapital zu gebrauchen. Es jedoch als neue „Mitte Brettens“ zu apostrophieren, grenzt an Blasphemie. Wenn dem tatsächlich so wäre, dann, liebes Bretten, gut Nacht. Dann hättest Du Deine Mitte verloren!

Friedrich Fischle
Bertholdstraße 3
Bretten

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5 Antworten zu Leserbrief : Mitte verloren

  1. Leo Hart. sagt:

    „Blasphemie“ gleicht einer Gotteslästerung, schreibt Karl-Dieter Büntig.
    Wäre das für Bretten zutreffend?
    Hat man in Bretten schon „gottähnliches Verhalten“ beobachten können? Bei manchen Entscheidungen und Äußerungen könnte man wirklich das Gefühl haben.

  2. seb. sagt:

    „Dann hättest Du Deine Mitte verloren!“

    Was unter Umständen ja sogar gewollt sein könnte!

  3. Lars sagt:

    „Es jedoch als neue „Mitte Brettens“ zu apostrophieren, grenzt an Blasphemie.“

    Blasphemie kann auch Beleidigung heißen. Vielleicht grenzt es nicht nur an Beleidigung, sondern ist tatsächlich eine. Reaktionen zielten eindeutig darauf.

  4. diet.-Schw. sagt:

    Auf eine verwunderliche öffentliche Bemerkung mehr oder weniger kommt es nicht mehr an.

    Man weiß inzwischen – zumindest im Großraum Bretten – wer sie gemacht hat.

  5. -rl- sagt:

    Was hat unser Marktplatz eigentlich verbrochen? Einmal will man die Stadtmitte an die Pforzheimer Strasse verlegen, das andere mal „Ein zweiter Marktplatz an der Sporgasse“.
    Jetzt fehlt nur noch, dass das Rathaus in den Rüdtwald verlegt wird.

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