Leserbrief : Nichts spektakulär Neues

Zu: „Man muss Politikern auch Fehler zubilligen“
Ein volles Haus reflektierte großes Interesse einer breiten Öffentlichkeit, für die es jedoch – über bereits bekannten Vorgänge hinaus – nichts Spektakuläres zu erfahren gab. So mühten sich die Protagonisten mit mal mehr oder weniger Erfolg, in Redebeiträgen eigene oder Lagereinschätzungen unters Volk zu bringen.
Immer unter dem Dachbegriff als Anspruch einer politisch demokratischen Aufarbeitung, jedoch mit unüberhörbarem Versuch, eigene Positionen und Handlungen eventuell neutralisiert zu rechtfertigen und möglichst widerspruchsfrei darzustellen. Man mag den Moderator Kaufmann mögen oder nicht. Die Gesprächsführung war gekonnt und souverän im objektiven Bemühen möglichst viele Aspekte und Meinungen in Erfahrung zu bringen.

Der frühere Bürgermeister Klefenz aus Karlsdorf-Neuthard brachte mit vielseitiger Zustimmung aus dem Saal auf den Punkt, wonach es besser, angebrachter und berechtigter gewesen wäre, eingeleitete Untersuchungen vom Staatsanwalt und amtlichen Gremien bis zu einem Ergebnis abzuwarten, bevor – wie geschehen – der Landrat öffentlich angegangen wird. Als Fazit für mich blieb die Menschlichkeit und Person Claus Kretz als Tragödie auf der Strecke. Zweifel sind angebracht und müssen erlaubt sein, ob eine nachträgliche angebliche und so genannte öffentliche Aufarbeitung gerechtfertigt ist und was dies bringt. Der Landrat kann sich nicht mehr wehren und bleibt eventuellen politischen Rangeleien und Spekulationen ausgesetzt.

Nach wie vor unerklärlich für viele Bürger bleibt der Freitod von Claus Kretz, der in Schuldgefühlen wegen eventuell zu gering gezahlter Miete, oder einer nicht genehmigten Einzäunung oder anderem doch nicht zu begründen ist.
Ein an die Öffentlichkeit gerichteter Brief von drei hinterlassenen, wurde leider nie veröffentlicht. Die Frage nach der Rechtmäßigkeit der „Vorenthaltung“ wurde nie gestellt oder weiter verfolgt! Und im Podiumsgespräch mit keiner Silbe erwähnt. Im Respekt vor dem menschlichen Schicksal und der Tragödie um Claus Kretz wäre auf dieses Thema zur Einstiegsveranstaltung von „Polit – Talk im Schlachthof“ meines Erachtens nach – auch aus Pietät – besser verzichtet worden.

Fritz Georg Kessler
Erlenweg 16
Bruchsal

Die Themen dieses Tages in einem anderen Jahr :

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