Karlsruhe/Stuttgart (kam). Ein heftiger Wind bläst Kultusminister Helmut Rau (CDU) aus dem Kreis Karlsruhe entgegen. Der Juso-Kreisverband Karlsruhe-Land forderte „aufgrund des feudalistischen Umgangs mit Rektoren, Lehrern und Eltern“ den sofortigen Rücktritt von Rau. Nach Ansicht der Kreisvorsitzenden Dominik Lang sollte sich ein Minister durch eine „besondere Dialogfähigkeit“ auszeichnen. Auch aus der eigenen Partei ertönt heftige Kritik. Das Verhalten des Ministers sei „vor allem durch Ignoranz und Missachtung von betroffenen Personen gekennzeichnet“, erklärte der Vorsitzende der Jungen Union Karlsruhe-Land, Dominic Rosowitsch. Wenn Rau nicht sofort einen Kurswechsel einschlage, seien „Konsequenzen unausweichlich“.
Nach der Debatte über Zwangsfranzösisch an Gymnasien in der Rheinschiene und der jetzigen Diskussion über die Hauptschule besitze Rau „kaum noch Rückhalt in der Bevölkerung“. Der Region habe er „enormen Schaden“ zugefügt. Am dreigliedrigen Schulsystem will die JU Karlsruhe-Land aber festhalten.
Die Themen dieses Tages in einem anderen Jahr :
- Globus schreckt Einzelhandel auf - 1996
- OB verlangt Bürgerentscheid - 2001
- Von tumultartigen Szenen und von Fahndungslisten - 2004
Daß man in der Truppe ein derartiges Zusammenspiel mit „Befehl und Gehorsam“ bezeichnet, kann stehen bleiben.
Im 2. Kommentar ist mir ein Fehler unterlaufen.
Von Herrn Rau wurden diese beiden Rektoren und weitere Pädagogen nicht nach Stuttgart, sondern vom Regierungspräsidium Tübingen einbestellt, um sich dort die Meinung des Ministers sagen lassen zu müssen.
Herr Rau hat vorab nicht mit den Rektoren gesprochen. Er bestellt lieber einige davon ins Ministerium ein.
In der Truppe nennt man das „Befehl und Gehorsam“.
Der Mensch gebärdet sich in der Öffentlichkeit so, als ob er absolut nicht mehr lernfähig sein könnte.