Geschichtsunterricht für Nachtschwärmer

Spätabendliche Führung durch das Brettener Melanchthonhaus mit vielen Infos
Von unserem Mitarbeiter Arnd Waidelich
Bretten. Der bundesweiten langen „Nacht der Museen“ schloss sich die Melanchthonstadt an und machte daraus kurzerhand ein Museumsfest. Denn Bretten mausert sich geradezu zu einer Museenstadt. Neben dem Melanchthonhaus hatten am Wochenende der Schweizer Hof, das Gerberhaus und das Indianermuseum ihre Pforten geöffnet.
Die Einstimmung machte das Melanchthonhaus. Hier bot Joachim Reiber, Vorsitzender des Melanchthonvereins, passend zur „Nacht der Museen“ eine Nachtführung durch das Melanchthonhaus an. Die Resonanz war jedoch eher bescheiden. Während draußen die Gastronomen auf dem Marktplatz die Besucher kaum noch unterbringen konnten, interessierten sich genau fünf Teilnehmer für die nächtliche Führung.

Maria Zentner und Lebensgefährte Wolfgang Rendelmann waren zwei der fünf musealen Nachtschwärmer. Sie absolvierten an diesem Abend das volle Programm. Bereits vor der Führung hatten sie das Konzert des Cecile Verny Quartetts im Saal des Melanchthonhauses besucht und waren begeistert von der Vorstellung, die die Freiburger Jazz-Queen bei ihrem neuen Programm „The Bitter and the Sweet“ bot. Verträumte Songs von höchster Hingabe und großer Wärme waren zu hören. Ein Star von internationaler Qualität, der rund 60 Zuhörer lockte, die allerdings geradezu frenetisch applaudierten.
Für Maria Zentner folgte dem Konzert ein weiterer Punkt. „Ich bin schon oft im Melanchthonhaus gewesen, aber ich habe noch nie an einer Führung teilgenommen. Hier gibt es viele Dinge, die ich mir gern erklären lassen will. Das wollte ich heute mitnehmen“, war sie sich mit ihrem Lebensgefährten einig.

Joachim Reiber war etwas enttäuscht von dem geringen Besuch. „In der kleinen Gruppe“, so tröstete er sich aber schnell, „ist die Führung sehr viel reizvoller, weil sich jeder viel mehr einbringen und fragen kann.“
Davon machten die wenigen Interessierten denn auch regen Gebrauch. Schon draußen vor dem großen Tor des Melanchthonhauses gab es von der Brunnensicht her die ersten wertvollen Informationen über die Geschichte des Hauses und seine architektonischen Details. Informationen, die sich nahtlos fortsetzten drinnen im Melanchthonhaus. Die für die Führung geplante Stunde reichte bei weitem nicht aus.

Am Sonntag startete das Museumsfest dann erst richtig. Im Melanchthonhaus gastierten am Nachmittag ein Puppentheater und die Kraichtaler Mundartautorin Gaby Scheeder. Parallel dazu öffneten die anderen Museen ihre Pforten.

Die Themen dieses Tages in einem anderen Jahr :

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4 Antworten zu Geschichtsunterricht für Nachtschwärmer

  1. OS-T sagt:

    Ich muß meinen 2. Kommentar um eine bereits bestehende Benennung ergänzen:

    MELANCHTHONSTADT

  2. kutt. sagt:

    Im „Rathaus-Museum“ könnte man ebenso einen Museumswächter besichtigen.

  3. OS-T sagt:

    Jetzt auch noch Museenstadt nach Messestadt, Sportstadt, Universitätsstadt Einkaufsstadt, Kraichgaustadt, Große Kreisstadt und so weiter …

  4. mm sagt:

    Fehlt noch das „Rathaus-Museum“, in dem man einen echten kommunalpolitischen Dinosaurier besichtigen könnte 🙂

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