Logistik im Rüdtwald

Bretten (ba). Mit der Erschließungsplanung für die Erweiterung des Industriegebiets Gölshausen in den Rüdtwald, über die der Gemeinderat in seiner Sitzung am kommenden Dienstag zu beschließen hat, werden industriepolitische Weichen gestellt. Denn im ersten Erschließungsabschnitt wird ein fünf Hektar großes Grundstück geschaffen, auf dem ein modernes Logistikzentrum entstehen kann, das Funktionen für Brettener Unternehmen übernehmen soll. „Dies steht in Zusammenhang mit Plänen der Firma Neff, um logistische Aufgaben zu lösen“, erläutert Oberbürgermeister Paul Metzger. Aber auch andere Brettener Unternehmen hätten Interesse an einer solchen Einrichtung gezeigt.
Nach den Festsetzungen des Bebauungsplans wäre kein ausreichend großes Baufeld für ein Logistikzentrum entstanden. Deshalb sieht der nun dem Gemeinderat vorliegende Erschließungsplan die Verschiebung einer Stichstraße nach Nordwesten vor. Nun, so OB Metzger, könnte sogar noch mehr Platz zur Verfügung gestellt werden. Nebeneffekt: Bei weniger Straßenfläche entstehe mehr Nutzfläche.
Wenn der Gemeinderat am kommenden Dienstag den Plan so beschließt, sollen die Erschließungsarbeiten schnellstmöglich anlaufen, kündigt Metzger an. Die Stadt möchte möglichst bald die Voraussetzungen für den Bau eines Logistikzentrum geschaffen haben., um die Bedürfnisse der heimischen Industrie befriedigen zu können. „Die Fläche, die wir jetzt erschließen, wird für die Erweiterung Brettener Unternehmen benötigt“, erklärte der OB. Deshalb sollen auch im Spätjahr die geplanten Rodungen fortgeführt werden.
Wann dagegen der zweite Abschnitt der Rüdtwald-Erweiterung an die Reihe kommt, ist bis jetzt noch offen. Dem Vernehmen nach gibt es aber sehr konkrete Verhandlungen über die Ansiedlung eines großen Unternehmens auf dieser Fläche.

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17 Antworten zu Logistik im Rüdtwald

  1. Zumb. sagt:

    Die Logistik im Rüdtwald ist inbezug auf angeblich neu zu schaffende Arbeitsplätze in der Brettener Wirtschaft nicht nur ein Märchen, sondern auch noch standortpolitischer Murks.

  2. crok. sagt:

    Nun, Herr OB Metzger, weil Brettener Wirtschaftsförderung bekanntlich Cefsache ist: Wo entstehen sie denn, die neuen Arbeitsplätze, für die Rüdtwald dringend geholzt werden mußte? – Etwa in den Firmen, die das Logistikzentrum fü ihre Zwecke nutzen?

  3. -nz- sagt:

    „…ein modernes Logistikzentrum…“ ist ein
    durch und durch organisiertes Lagerhaus mit Robotern und modernsten und automatischen Transportsystemen. Sollte ein solches Zentrum rentabel arbeiten, wird es kaum Arbeitsplätze enthalten, aber eine große Fläche und viel Raum benötigen.
    Die Abholzung wurde allerdings unter der Prämisse der Schaffung von Arbeitsplätzen betrieben – oder etwa nicht?
    Wenn widersprüchliche Aussagen immer wieder auftauchen, dann wird von Profis ein solches Vorgehen als „dilettantisch“ bezeichnet.

  4. Chr.Z. sagt:

    Wenn Kommunalpolitik industriepolitische Weichen stellt, dann muss die Industrie auch ihre Folgen tragen. Deren Risiken sind nicht von vornherein kalkulierbar.

  5. Siegb. Querf. sagt:

    Industriepolitische Weichen müssen von der heimischen Industrie selbst gestellt werden, damit sie nicht Gefahr läuft, auf einem Abstellgleis zu landen.

  6. joh./mü. sagt:

    „…um die Bedürfnisse der heimischen Industrie befriedigen zu können“
    Ob das eine Pflichtaufgabe der Stadt ist, wage ich zu bezweifeln. Wohl eher nicht. Industriepolitische Weichen zu stellen, was das auch immer heißen mag, wird sicherlich auch keine Pflichtaufgabe sein.
    Bei all dem frage ich, was die Stadt konkret für (Teile) ihrer Bevölkerung tut. Nur ein wichtiges Beispiel: Altenpolitik.

  7. er. mei. sagt:

    Nicht Verkehrsentflechtung, sondern Verkehrszentralisierung in Bretten ist das Gebot der Stunde nach den fachlichen Vorstellungen des Gemeinderatsvorsitzenden Paul Metzger.

  8. Herb. Kl. sagt:

    Ich weiß wirklich nicht, warum sich der Verfasser -rl- im 9. Kommentar so negativ äußert.
    Es gelingt OB Paul Metzger doch, was für die Brettener LKW-Verkehrsplanung und deren Realisierung in Gang zu setzen.

  9. -rl- sagt:

    Wie man Intelligenz mit der Planung verbindet beweist beispielsweise die Fa. BLANCO mit ihrem zukünftigen Logistikzentrum in Bruchsal. Hohes Verkehrsaufkommen wird auf die Autobahn verlagert und nicht nach Oberderdingen, oder wie jetzt in den Rüdtwald wo „…ein fünf Hektar großes Grundstück geschaffen, auf dem ein modernes Logistikzentrum entstehen kann.“
    Es darf gelacht werden – auf Kosten der Steuerzahler.

  10. Ka. My. sagt:

    Herr Amtsleiter Bohmüller beim Amt für Wirtschaftsförderung und Liegenschaften bekommt im Wege der Neubesetzung tatkräftige Unterstützung.

  11. E/A sagt:

    Große Dinge werfen ihre Schatten voraus!

    1. „Dem Vernehmen nach gibt es aber sehr konkrete Verhandlungen über die Ansiedlung eines großen Unternehmens auf dieser Fläche.“

    2. Und in der bwWoche vom 14. Mai 2007 wird von der Stadt Bretten ein Dipl. Verwaltungswirt/-in im Amt „Wirtschaftsförderung und Liegenschaften“ ab 1. September 2007 zur Neubesetzung gesucht.

  12. Jak. sagt:

    Vielleicht befinden sich weitere „Parolen“ bereits in Arbeit.
    Ich freue mich auf ihre Bekanntmachung.

  13. n-Or sagt:

    Der Brettener Gemeinderat muß sich gewiß nicht für dumm halten.

    Mit dem potentiellen Investor „Lagerhalle“ – hochtrabend „Logistikzentrum“ – ist er vom Vorsitzenden allerdings für äußerst dumm gehalten worden.

  14. H.U. sagt:

    Tja, es war vorherzusehen! Und es ist unglaublich: eine Lagerhalle! Nichts von Arbeitsplätzen – eine Lagerhalle. Eine lächerliche, bescheuerte Lagerhalle. Es ist wahr: ein Logistikzentrum ist nichts anderes als ein hässliches Areal, in dem zwei, drei Leute Waren herumkarren und LKWs herumfahren.

    Dafür – genau dafür haben wir (nein, hat der OB!!!!!!) den Wald geopfert. Und wo ist die Wut der Bürger?

  15. b.z. sagt:

    „Dem Vernehmen nach gibt es aber sehr konkrete Verhandlungen über die Ansiedlung eines großen Unternehmens auf dieser Fläche.“

    Das hatten wir doch schon längst. Damals – schon vor Vernichtung des Rüdtwalds – sollen Investoren beim Amt für Wirtschaftsförderung konkrete und dringende Anfragen gehalten haben.

  16. Proll sagt:

    Manchmal scheint Herr Metzger zu vergessen, ob er als Stadtvogt im Mittelalter, oder als Bürgermeister im Jahr 2007 spricht. Wald abzuholzen für eine Lagerhalle und das noch als „industriepolitische Weichenstellung“ zu bezeichnen, passt wohl aber eindeutig ins „industriepolitische“ Mittelalter.
    Dieser Mann ist einer derjenigen, die den Ast absägen, auf dem wir leider auch sitzen.

  17. mm sagt:

    Das also ist jetzt der Rettungsanker, nachdem kein Investor gefunden werden konnte : ein Logistikzentrum. Auf gut Deutsch, eine riesige Halle und fertig ! Noch dazu mit Sicherheit finanziert von der Kommunalbau GmbH, also mit Steuergeldern. Als ob es nicht bereits genug leere Hallen im Industriegebiet Gölshausen gäbe.
    Die gebetsmühlenhafte Erwähnung eines Investors (ein großes Unternehmen) ist nur noch peinlich und unglaubwürdig.

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