Krise bei Touristikgemeinschaft

Bruchsal und Sinsheim denken wegen Beiträgen an Austritt
Bruchsal (bert). Bei der Kraichgau-Stromberg-Touristik (KST), einem Zusammenschluss von rund 50 Städten und Gemeinden zur besseren touristischen Vermarktung, kriselt es.
Auslöser war jetzt die angepeilte Beitragserhöhung, die man den Kommunen nun bei der Mitgliederversammlung in Bruchsal nahe bringen wollte. Doch Bruchsal meldete Bedenken an, und Sinsheim zog sogar einen Ausstieg in Erwägung. Damit sieht jedoch der Vorsitzende des Touristik-Vereins, der Brettener Oberbürgermeister Paul Metzger, den gesamten Zusammenschluss in Gefahr. So wurde die Beitragserhöhung zunächst vertagt, und die beiden Großen Kreisstädte wurden gebeten, ihre Positionen noch einmal zu überdenken und gegebenenfalls eigene Vorschläge zu unterbreiten.

„Wir diskutieren derzeit intern, ob sich eine Beitragserhöhung von knapp 20 000 auf knapp 30 000 Euro im Jahr für die Stadt rechnet“, sagt Birgit Kurstak, die Geschäftsführerin der Bruchsaler Tourismus, Marketing und Veranstaltungs GmbH (BTMV). Mit der Arbeit der KST sei man qualitativ zufrieden, nur inhaltlich gingen die Interessen auseinander: Während der Touristik-Verein schwerpunktmäßig Wein, Wandern und Fachwerkdörfer im Blick habe, liege die Zielgruppe der Stadt Bruchsal eher bei Geschäftsreisenden, Kulturinteressierten und Tagestouristen.

Brettens OB Paul Metzger sieht im Kraichgau-Stromberg Touristik-Verein die große Chance, den besonderen Charme dieser Region als „Landschaftsmarke“ bundesweit bekannter zu machen. „Wenn gleich zwei Mittelzentren wie Sinsheim und Bruchsal ausscheren, um sich selber besser zu vermarkten, dann wäre dies wohl das Aus für den touristischen Gemeindeverband.“ Darum wolle er mit Bruchsal und Sinsheim noch einmal reden und hoffe, dass man eine Lösung finde. Darüber hinaus habe man beide aufgefordert, Vorschläge zu machen, wie sie sich in der Touristik-Gemeinschaft besser wiederfinden könnten.

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