Baustelle wirbelt mächtig Staub auf

Bürgermeister entkräftet gesundheitliche Bedenken / Ab nächster Woche an anderer Stelle
Oberderdingen (pos). Auf Hochtouren laufen momentan die Arbeiten zum Ausbau der Schillerstraße. Die mit den Tiefbaumaßnahmen beauftragte Firma hat sich an der Einfahrt zum Bussental auf einem Privatgrundstück einen Einrichtungsplatz für die Arbeiten an der Schillerstraße angelegt. Dorthin wird nasse Erde aus der Schillerstraße gebracht, mit Kalk vermischt und dann wieder in die Schillerstraße eingebaut, wie Bürgermeister Thomas Nowitzki erklärte.

Die Standortwahl für diesen Einrichtungsplatz stößt jedoch auf Missfallen in der Bevölkerung. Roland Schrag, ein in der Kernerstraße wohnender Anlieger, nutzte die Fragestunde der Einwohner in der jüngsten Gemeinderatssitzung dazu, seinem Unmut Luft zu verschaffen. „Dieser Kalk ist schädlich für die Schleimhäute. Es ist unverantwortlich, am Rande eines Neubaugebietes, in dem viele junge Familien mit Kindern wohnen, eine solche Anlage zu errichten“, kritisierte Schrag. Seine Ehefrau Marie Mayer-Schrag ergänzte: „Der Feinstaub zieht bei geöffnetem Fenster bis in unser Schlafzimmer. Alle unsere neuen Fenster sind mit Staub überzogen“.
Bürgermeister Thomas Nowitzki nahm zu den Vorwürfen Stellung. Fakt sei, dass die Gemeinde bei der Vergabe der Arbeiten in der Schillerstraße der beauftragten Firma drei bis vier Grundstücke als Baustelleneinrichtungsplatz vorgeschlagen habe. Die Firma habe jedoch statt der vorgeschlagenen Grundstücke das zur Schillerstraße nahegelegene Grundstück beim Bussental gesehen und dieses von einem Landwirt gepachtet. „Dies ist ohne unser Wissen geschehen“, versicherte der Rathauschef.
Gegenüber unserer Zeitung versicherte Nowitzki, dass der verwendete Kalk keinesfalls gesundheitsschädigend sei. „In der Ausschreibung der Arbeiten ist die Verwendung von granuliertem Kalk vorgesehen, und von diesem geht keine Gefahr für die Gesundheit aus“, sagte der Schultes. Er wolle nicht bestreiten, dass etwas Staub entstehe. Trotz allem halte auch er den momentanen Standort der Baustelleneinrichtung am Bussental für sehr kritisch. Die Arbeiten würden rund ein Jahr dauern und die Firma würde bis spät abends tätig sein.
Es lägen im Rathaus bereits mehrere Beschwerden von Anliegern vor, die durchaus verständlich seien. Deshalb habe man sich mit der Firma geeinigt, dass diese zum 2. April die jetzige Baustelleneinrichtung aufgeben und den Platz wieder in ordnungsgemäßen Zustand versetzen werde.
Der neue Einrichtungsplatz werde sich rund 200 Meter von Wohnhäusern entfernt an der westlichen Ortsentlastungsstraße bei der Zufahrt zum Gartenhausgebiet „Schänzle“ befinden, so Nowitzki.

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4 Antworten zu Baustelle wirbelt mächtig Staub auf

  1. dr sagt:

    Die von der Gemeinde Oberderdingen vorgeschlagenen Grundstücke wurden von der beauftragten Firma als Baustelleneinrichtung ignoriert, weil sie sehr wahrscheinlich einen unpraktischen Standort darstellten.

  2. Tab. sagt:

    „Die Firma habe jedoch statt der vorgeschlagenen Grundstücke das zur Schillerstraße nahegelegene Grundstück beim Bussental gesehen und dieses von einem Landwirt gepachtet. „Dies ist ohne unser Wissen geschehen“, versicherte der Rathauschef.“

    Drei bis vier Grundstücke wurden der Firma bei der Vergabe der Arbeiten in der Schillerstraße von der Gemeinde als Baustelleneinrichtung vorgeschlagen. Vorschläge sind eben nicht bindend und müssen auch nicht bestätigt werden.

    Die Gemeinde mußte sich vorab selbst davon überzeugen, ob einer ihrer Vorschläge tatsächlich angenommen wurde. „Ohne unser Wissen“ ist eine Ausrede.

  3. OS-T sagt:

    Herrn BM Nowitzki (CDU) muss die Frage gestellt werden, weshalb er es überhaupt soweit kommen lassen musste.

  4. N./P. sagt:

    Herr Bürgermeister Nowitzki wird sich doch wohl nicht das Zitat von Herrn Meisel (Stadtplanungsamt Bretten) zu eigen gemacht haben:“ Was wir nicht wissen, müssen wir auch nicht berücksichtigen.“ – „Neues Wohnviertel im Brettener Westen“ BNN vom 29. März 2007.

    Eigentlich habe ich von ihm in der Sache was anderes und wesentlich mehr erwartet. Schließlich geht es „nur“ um die Gesundheit von Anwohnern.

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