Leserbrief : Alles andere als zukunftsfähig

Zum Leserbrief „Wenn die Monstertrucks kommen“ in der Dienstagausgabe:
Der Leserbrief von Franz Gorn erweckt den Eindruck, als sei es schon beschlossene Sache, dass die „Monstertrucks“ kommen und eine wünschenswerte Lösung seien. Also müsse man für diese Zukunft planen. Ich kann dazu nur sagen: Gott bewahre uns vor solchen Politikern, die dies beschließen, weil es alles andere als nachhaltig und zukunftsfähig wäre.
Das Umweltbundesamt hat in einer sechsseitigen Hintergrunduntersuchung dargelegt, warum Riesen-Lkw nicht zu einer nachhaltigen Verkehrsentwicklung beitragen. Danach ist bei Einsatz der „Monstertrucks“ mit mehr Lkw-Verkehr und damit mehr Umweltbelastungen, Staus und Straßenschäden zu rechnen. Die Speditionswirtschaft rechnet sich Preisvorteile aus. Bis zu 55 Prozent des heutigen kombinierten Verkehrs (Schiff, Bahn, Straße) würden dann vollständig auf die Straße verlagert. Eine Emissionsentlastung entstünde erst, wenn die Riesen-LKW durchschnittlich über 80 Prozent ausgelastet wären. Die Speditionswirtschaft schafft aber bisher gerade mal 64 Prozent. Ähnliches bei Riesen-Lkws unterstellt, würde dies mit der Verlagerung der Bahn- bzw. Schiffsfrachten einen noch höheren Flächenbedarf, eine höhere Schadstoff- und Lärmbelastung, erhöhte Unfallgefahren beim Überholen und höhere Steuerlasten für Anpassung und Unterhaltung der Verkehrsinfrastruktur bedeuten.
Sollten unsere Politiker sich trotzdem diesem Lobby-Druck beugen, kann ich in Anbetracht meiner Einschätzung, dass der Zeitpunkt, eine Ortsumfahrung zu bekommen, endgültig verpasst wurde, nur sagen: Baut die Kreisel noch kleiner als bisher. Mit dem Fahrrad und der Rikscha schaffen wir sie allemal. Der Restverkehr steht dann eh.

Gunter Lange
Albert Einstein-Straße 107
Bretten

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4 Antworten zu Leserbrief : Alles andere als zukunftsfähig

  1. i-L sagt:

    Mit dem Titel des Leserbriefes wurde bereits eine Bewertung des Inhalts vorweggenommen: „Alles andere als zukunftsfähig“.
    Damit hat man den Nagel auf den Kopf getroffen.

  2. P.-G. sagt:

    Der Inhalt des Leserbriefes ist ein Spiegelbild dessen, was stadtplanerische Arbeit in Bretten geschaffen hat.

  3. fr. ga. sagt:

    Vorstellbar ist, dass Lange als Planer in Bretten so geplant hat, dass es bald nach seinem Ausscheiden nur noch Rad- und Rikschafahrer durch die Kreisel schaffen und somit diese Gruppe den Straßenverkehr dominieren soll.

  4. Lis.-My. sagt:

    Das Fazit von Herrn Lange lautet wohl: Weil Bretten die Ortsumfahrung nicht bekommt, ist die Größe der Kreisel unbedeutend. Denn die Radfahrer kommen durch, und die übrigen Verkehrsteilnehmer stehen sowieso im Stau. Gut, dass er als Planer nichts mehr planen muss.

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