Oberderdingen wird Standort der Eduard-Spranger-Schule
Marxzell (kdm). Bei einem Lokaltermin waren sich alle teilnehmenden Kreisräte einig, dass die Eduard-Spranger-Schule in Bretten-Gölshausen aus allen Nähten zu platzen drohte, dass dringend gehandelt werden müsse. Das liegt nun mittlerweile zwei Jahre zurück. Dazwischen gab es Ausschusssitzungen, Kreistagsbeschlüsse, den einen oder anderen Querschläger – Stichwort: Standortfrage – und immer wieder fraktionsübergreifend die Feststellung, es müsse nun wirklich etwas geschehen.
Gestern war es dann soweit. Bei seiner Sitzung in Pfaffenrot stellte der Kreistag einstimmig die Weichen Richtung Schulneubau. Wenn alles einigermaßen glatt über die Bühne geht, wird die Schule für Geistigbehinderte in Trägerschaft des Landkreises ab dem Schuljahr 2008/2009 an ihrem neuen Standort in Oberderdingen den Betrieb aufnehmen. Der Kreistag segnete dafür nun unter anderem die Entwurfsplanung und die Kostenrechnung ab.
Zirka 6,5 Millionen Euro investiert der Landkreis in das Neubauprojekt. Entsprechende Zuschüsse stellte das Regierungspräsidium in Aussicht. Gerechnet wird derzeit mit einer Förderung in Höhe von etwa zwei Millionen Euro. Das Fördervolumen umfasst zehn Klassenzimmer. Zwei Zimmer will der Landkreis noch draufsatteln. Endgültig darüber befinden möchte das Gremium, wenn die exakten Kosten für die Aufstockung vorliegen. Bedarf für die zusätzlichen Klassenzimmer gebe es wahrscheinlich schon, urteilten nicht nur Herbert Vogler (Freie Wähler) und Werner Linsen. Durchaus kritisch bewertete der SPD-Mann obendrein die lange Verfahrensdauer. Das sei kein Ruhmesblatt für den Kreistag gewesen.
Volle und ganze Zustimmung fand die Verwaltungsvorlage bei Artur Herb (Grüne) und Herbert Rebmann (FE). Allerdings wurde die Vorlage laut Antrag von Thomas Nowitzki (CDU) in einem Punkt entscheidend abgeändert. Vorgesehen war eine Heizwärmeversorgung durch Geothermie. Davon nahm die deutliche Mehrheit des Kreistages Abstand und folgte dem CDU-Antrag. Das Gelände, samt Boden eigne sich nicht unbedingt für die Nutzung von Erdwärme.
Außerdem würde es viel zu lange dauern, bis sich die zusätzliche Investition von 255 000 Euro amortisiere. Alternativ bietet sich eine Gasheizung mit Brennwerttechnik an.
In Süddeutschland wird ein solcher auch gern Streithansl genannt. Das ist ein nicht gern gehörter und gesehener Zeitgenosse.
Preisfrage : wie hieß der „Querschläger“?
Hilfestellung : es war der Gleiche, wie bei der Frage der Umgehung Gondelsheim!