Streit um Holz-Heizungen

Stuttgart (dpa/lsw). Im Streit um schärfere Grenzwerte für Holzheizungen hat der baden-württembergische Wirtschaftsminister Ernst Pfister eine stärkere Rücksicht auf die regionalen Bedingungen gefordert. „In einer dicht besiedelten und bereits mit Feinstaub belasteten Gegend müssen strengere Maßstäbe gelten als auf dem flachen Land“, sagte der FDP-Politiker in Stuttgart. „Alte Dieselfahrzeuge sollen schließlich auch kein bundesweites Fahrverbot bekommen, sondern lediglich nicht mehr in spezielle Umweltzonen einfahren können.“ Eine regionale Differenzierung könne die geplante bundesweite Verordnung zum Bundesimmissionsschutz nicht leisten.
Nach der neuen Regelung der Bundesregierung sollen in den kommenden Jahren so genannte Einzelraumfeuerstätten geprüft werden. Kaminöfen zum Beispiel müssen dann bei Untersuchungen bestimmte Emissionsgrenzwerte einhalten. Die Feuerstätten sollen nach der geplanten Verordnung von einem bestimmten Alter an nachgerüstet oder stillgelegt werden.
Pfister warnte dagegen, nicht die in Prüfungen zu erzielenden Grenzwerte seien entscheidend. „Übertriebene Anforderungen bringen hier wenig Effekt“, sagte der Minister. Wesentliche Ursachen für gesundheitsschädliche Feinstaubemissionen aus Holzheizungen seien falscher Betrieb und feuchtes Brennmaterial.
Auch Landwirtschaftsminister Peter Hauk (CDU) hatte zuletzt vor „kleingeistigen Regelungen“ gewarnt, die die öffentliche Bereitschaft zu Investitionen in den Klimaschutz behindern könnten. Hauk befürchtet bei der neuen Bundesverordnung zu strenge Auflagen zum Beispiel für das Heizen mit Holzpellets, insbesondere kaum einzuhaltende Grenzwerte für den Ausstoß von Feinstaub. Seiner Kabinettskollegin und CDU-Parteifreundin, Umweltministerin Tanja Gönner (CDU), hatte er vorgeworfen, sich in der Debatte um die Verordnung bisher zu sehr auf die Senkung der Feinstaub-Emissionen zu konzentrieren.
Feinstaub kann verschiedenen Untersuchungen zufolge Entzündungen, Asthma, Bronchitis oder Krebs auslösen.

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