Bauplätze für Familien und ein neuer Wald

Stadtverwaltung informierte mit einer Rundfahrt Bürger über aktuelle Entwicklungen in Bretten
Von unserer Mitarbeiterin Nicole Hammer
Bretten. Im Neubaugebiet „Im Steiner Pfad“ im Südwester der Stadt entstehen auf einer Fläche von neun Hektar zur Zeit 130 Bauplätze, von denen 112 Eigentum der Stadt sind. „Mehr als 70 Bauplätze sind bereits vergeben“, informierte Oberbürgermeister Paul Metzger die Teilnehmer einer Informationsfahrt. 40 Interessierte waren per Bus unterwegs, um gemeinsam mit dem Oberbürgermeister wichtige Standorte der Brettener Stadtentwicklung zu besichtigen.

Das Bauen im „Steiner Pfad“ sei ganz besonders für junge Familien attraktiv, erfuhren sie. „Vom Kaufpreis wird pauschal ein Förderbetrag abgezogen für Kinder, die unter 18 Jahre alt sind und ohne eigenes Einkommen im Haushalt der Eltern leben. Mit einem Kind reduziert sich der Kaufpreis des Grundstücks um 5 000 Euro, mit zwei Kindern um 10 000 Euro und mit drei und mehr Kindern um 15 000 Euro“, erfahren die interessierten Bürger. Die Festsetzung des Bebauungsplans ist großzügig und die Erschließung wird in den nächsten Wochen fertiggestellt sein. „Die Straßenfläche in diesem Gebiet beträgt 1,4 Hektar und die gleiche Fläche entsteht insgesamt an öffentlichen Grünflächen“, berichtet Ulrich Braun, der als Leiter des Amts für Stadtentwicklung und Baurecht dem Oberbürgermeister mit seinem Fachwissen bei seinen Ausführungen zur Seite stand. „Wir rechnen damit, dass bereits im Mai die ersten Fertighäuser gestellt werden“, so Braun.

Der Bus brachte dann die Bürger an den östlichen Rand des Rüdtwaldes. Dort, entlang der Landesstraße 1103, entsteht bis zum Jahresende eine Amphibien-Leiteinrichtung auf einer Länge von rund 265 Metern. Bereits umgesetzt worden ist diese Leiteinrichtung im Innern des Waldes auf einer Länge von rund 1 800 Metern, die die Bürger und Stadträte auf ihrem Fußmarsch durch den Rüdtwald in Richtung Industriegebiet Gölshausen auch gleich bestaunten. Von außen kaum sichtbar, aber dennoch Realität ist, dass die Rodung von rund 6,5 Hektar Wald für den ersten Erschließungsabschnitt bereits vollendet ist. Sie bietet die Voraussetzung für die Verlegung der Leitungsinfrastruktur (Kanal, Wasser, Gas, Strom) von der bisher an einem Wendehammer endenden Gewerbestraße.

Die Bürger staunten....
Bild : BNN

In naher Zukunft wird damit begonnen, den Hochwasserschutz für die gesamte Industriegebietserweiterung von rund 20 Hektar zu gewährleisten. Vier Regenrückhaltebecken und ein Regenüberlaufbecken werden dort entstehen.
Die Gesetze schreiben vor, dass für den gerodeten Wald an anderer Stelle Ersatz geschaffen werden muss. Und so brachte der Bus seine wissbegierigen Insassen zur nächsten Station nach Neibsheim. Im Gewann „Michental“ zwischen dem Büchiger und dem Neibsheimer Gemeindewald entsteht eine Ersatzaufforstungsfläche von rund 9,5 Hektar. Der „neue“ Wald wird zu 90 Prozent aus Eichen bestehen und in begrenztem Umfang werden Hainbuchen, Fichten, Rotbuchen und Linden beigemischt. „Der neue Waldrand wird stufig aufgebaut“, informierte Ewald Kugler von der Forstverwaltung.

Auf einem etwa zwei Meter breiten Grasstreifen folgen zunächst niedrig bleibende Heckenpflanzen (so zum Beispiel Haselnuss und Schlehe), bevor Bäume zweiter Ordnung, unter anderem Wildbirne und Eberesche, gepflanzt werden. „Erst ab einer Tiefe von zehn bis zwölf Metern geht dort dann die heckenähnliche Ausbildung allmählich in den Eichenwald über“, so Kugler. Außerdem werden im Gewann Michental mehrere Teiche mit einer Gesamtwasserfläche von 500 Quadratmetern erstellt. Flachwasserzonen, Schilfgürtel und umgebende Gehölzpflanzungen sorgen dort für eine naturnahe Ausgestaltung.
Teils erstaunt über die rasante Fortschreitung der Maßnahmen an den einzelnen Standorten und zugleich bestens informiert machte sich die Truppe nach knapp drei Stunden auf den Weg ins Neibsheimer Clubhaus. Dort konnten die Fachleute weiter befragt werden und in Gesprächsrunden wurde über die vielen Eindrücke diskutiert.

Die Themen dieses Tages in einem anderen Jahr :

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17 Antworten zu Bauplätze für Familien und ein neuer Wald

  1. gho sagt:

    Wer hätte das gedacht? Jetzt haben sich die Gemeinderäte, die die Vernichtung des Rüdtwaldes betrieben haben, selbst an den Pranger gestellt! Auf dem Foto sind, außer wenigen Bürgern, diejenigen Gemeinderäte zu sehen, die den Wald auf dem Gewissen haben.
    Ihr erbärmliches Verhalten, als unrühmlicher Teil der Geschichte Brettens, wird so vor dem Vergessen bewahrt.

  2. urs. sagt:

    Was für eine Frage im 15. Kommentar! Aber klar doch! Eine Mindestanzahl an Wählerstimmen ist nicht vorgeschrieben! Eine Wahlbeteiligung darf zu einer Wählerstimme hin tendieren.
    Das bisher in der Stadt Bretten heilsam wirkende Tandem könnte wohl möglich weitermachen. Wie schön für Bretten!

  3. Proll sagt:

    Dass sich Dauerkandidat Metzger nochmals zur Wahl stellen wird, pfeift ja schon beinahe die „Stadtpfeife“ vom Dach. Ob ihm dann auch 0,14% genügen?? Ich glaube schon!

  4. -nz- sagt:

    „Dass Deuerer nicht im Rinklinger Tal wachsen könne, sei klar – und ebenso, dass eine Ansiedlung im Industriegebiet Gölshausen aufgrund des großen Flächenbedarfs des Unternehmens auch nicht in Frage komme.“ BNN v.11.01.2007
    Klar, daher auch keine Investoren- und keine Firmenschilder vor dem Rüdtwald!
    Haben die Genehmigungsbehörden vor der Zustimmung zur Abholzung das Gewußt?

  5. si/z sagt:

    Eine 0,14 prozentige Beteiligung ist doch eine Beteiligung und mehr als gar keine Beteiligung. Ob die Beteiligung mit Engagement gleichzusetzen ist, wage ich sehr zu bezweifeln. Die beiden Fotos zeigen das nicht unbedingt. So gesehen ein Bombenerfolg für den Chef der Stadtverwaltung.

  6. -an-i- sagt:

    Bei 27.940 Einwohnern (31.12.2006) entspricht die Beteiligung 0,14%.

  7. jos.pr. sagt:

    Die beiden großformatigen Fotos können leider nicht über die fehlende Bürgerbeteiligung an der Besichtungsfahrt im Stadtgebiet Bretten hinwegtäuschen. Für Stadtentwicklung interessiert sich nur ein Häuflein Brettener Bürger, darunter selbstverständlich etliche Brettener Volksvertreter. Eine echte Blamage für den Einladenden!

  8. Norb. Sch. sagt:

    Auf dem Foto schauen die Anwesenden auf einen Plan. Nur ein Visionär blickt geradeaus in die Ferne. Vielleicht überkommt ihn spontan eine neue Vision.

  9. B-L sagt:

    So lange Mitläufer und Linientreue unabhängig von ihrer Anzahl dabei gewesen sein können, wird Herr Metzger (CDU) über die Gründe für die äußerst schwache Beteiligung trotz seiner persönlichen Einladung nicht groß nachdenken. Er fühlt sich sicherlich noch bestätigt.
    Es fehlt offensichtlich das Interesse der Bürger an der Stadtentwicklung. Ich jedenfalls sehe in der Stadt Bretten keine Fortschritte, eher Rückschritte in der Stadtentwicklung. Der Bericht stimmt mich nicht um.

  10. F. M. sagt:

    Obwohl sich persönlich Herr Oberbürgermeister Paul Metzger durch die Zeitung an die Bürgerinnen und Bürger gewandt hatte, hat er eine echtes Debakel erlitten. Wer hat sich für aktuelle Entwicklungen in Bretten interessiert? Zum größten Teil sind es seine Mitspieler gewesen. Das muß einem Mann wie ihm doch einiges zu denken aufgeben.

  11. g-d sagt:

    Über eine große Teilnahme der Brettener Bevölkerung kann leider nicht berichtet werden. Das Interesse der Brettener hat sich in sehr engen Grenzen gehalten. Es war zweifellos nicht vorhanden.

    Besser spricht man von einem echten Reinfall und einem völligen Desinteresse an aktuellen (Landschafts-)Entwicklungen einer Großen Kreisstadt.

  12. n-z sagt:

    Einige Wanderer und Beobachter halten sich auf dem Foto oberhalb an einer Zeichnung fest, andere wiederum schauen sich an und wiederum andere in die Umgebung. Das zeigt doch sicherlich nicht einen repräsentativen Bevölkerungsschnitt der Stadt Bretten.

  13. hv sagt:

    Ich vermisse in dem obigen Bericht grossformatige Fotos von den Investoren, die auf dem abgeholzten 6,5 Hektar Rüdtwald bereits ihre Firmenschilder aufgestellt haben müssen.
    Es hat doch aus der Stadtverwaltung Bretten immer geheißen, die Investoren laufen der Wirtschaftsförderung die Türen ein und warten nur darauf, loslegen zu können.

  14. -an-i- sagt:

    Welche Investoren wollen eigentlich im Rüdtwald bauen. Hat das Herr Metzger nicht gesagt, hat da niemand nachgefragt oder wurde diese Information einfach weggelassen?
    Schwache Berichterstattung.

  15. -rl- sagt:

    „40 Interessierte waren per Bus unterwegs“
    Auf dem zweiten Foto waren nicht einmal 30 Personen abgebildet. Und die waren im „Gänsemarsch“ in einer Gruppe unterwegs.

  16. Proll sagt:

    40 Interessierte also, davon, wie im Bild zu sehen, die meisten Stadträte und städtische Angestellte. Interesse der Bürger also gleich Null. „Normalbürger“ jedenfalls, konnte man mit dieser „Bürgerinformation“ nicht locken! Kein Wunder, denn die Fahrt zu den „ökologischen Katastrophengebieten“ Bretten’s ist ja auch nur was für ganz hartgesottene oder Blinde.
    Die Kosten für die nach einem derartig traumatischen Erlebnis erforderliche Behandlung beim mitfahrenden Psychotherapeuten wurde doch sicherlich von der Stadtkasse übernommen? Ausgabe der Medizin war dann im Schweizerhof ?! 😆

  17. mm sagt:

    Von 130 Bauplätzen gehören der Stadt also 112, macht 18 verkaufte Bauplätze. Wie passt das aber zur Aussage vom 14. Dezember 2006, wo es, unter der Überschrift „Run auf die preiswerten Bauplätze“ hieß, dass : „Im Steiner Pfad sind bereits jetzt über 50 Prozent der insgesamt 135 Bauplätze nicht mehr zu haben“ ??
    Mal wieder die Bürger angelogen? Soll das die „große Nachfrage nach Bauplätzen“ sein, oder wird diese Nachfrage mal wieder nur herbeigeredet?
    Selbst die Zahl der Bauplätze, eigentlich eine „einfache“ Information, wird mal mit „über 120“, mal mit 130, dann wieder mit 135, angegeben. Wer ist eigentlich für diese Art der „Desinformation“ verantwortlich?

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