Hitze lässt Blechfassade schmelzen

Feuer wütete gestern Vormittag in einem Bürogebäude in der Brettener Innenstadt
Von unserem Redaktionsmitglied Joachim Schultz
Bretten. Kurz vor Mittag liegt noch ein beißender Geruch in der Luft an der Brettener Wilhelmstraße, obwohl die Rauchschwaden verschwunden sind. Etwa 20 Passanten halten sich zu dieser Zeit vor der Absperrung auf und verfolgen, wie sich zwei Feuerwehrleute in etwa 20 bis 30 Meter Höhe an die vom Feuer zerstörte Außenhülle des sechsstöckigen Firmengebäudes wagen. Von der großen Hitze geborstene Fenster, geschmolzene Rollos und andere lose Teile der beschädigten Blechfassade, die der Wind abreißen könnte, schlagen die Feuerwehrmänner auf einer Drehleiter von außen weg. Damit will man verhindern, dass herunterstürzende Teile zu einer Gefahr für Menschen am Boden werden können. Im vierten Stock des Bürogebäudes in der Innenstadt wütete das Feuer am frühen gestrigen Vormittag und ließ kaum etwas heil zurück. Verletzt wurde niemand. Am gestrigen Sonntag stand das Gebäude leer.
Anwohner hatten kurz nach 7.30 Uhr das Feuer bemerkt und gemeldet. Schon kurze Zeit später trafen mehrere Einsatzfahrzeuge von Feuerwehr und Polizei an der Unglücksstelle ein. Flammen schlugen zu diesem Zeitpunkt bereits durch zersplitterte Fensterscheiben nach draußen. Rund 120 Feuerwehrleute aus der Kernstadt, den Stadtteilen und Knittlingen drangen im Gebäude über eine Treppe bis zu den Flammen vor und verhinderten ein Übergreifen des Feuers auf weitere Büros in den beiden darüber liegenden Stockwerken. Gleichzeitig machten sich Feuerwehrleute auf zwei Drehleitern von außen an die Arbeit. Jede Menge Papier, Computer und Büromöbel gaben dem Feuer Nahrung. Doch etwa eine Stunde nach Beginn der Löscharbeiten hatten die Feuerwehrleute den Brand gelöscht.
Bis in die Abendstunden hinein bleiben mehrere Feuerwehrleute zur Sicherheit am Ort des Geschehens, um möglicherweise neu auflodernde Flammen im knietiefen Brandschutt in der vierten Etage auszumachen. Das Gros der Feuerwehrleute verlässt aber am frühen Nachmittag den Schauplatz, als klar ist, dass keine weitere Gefahr droht.
Das Feuer entwickelte eine solche Hitze, dass möglicherweise die Statik des Hauses beeinträchtigt ist. Ein Sachverständiger sprach gestern Vormittag von der Gefahr, dass das Gebäude einstürzen könnte, teilte die Feuerwehr mit. Deshalb zogen sich die Brandbekämpfer nach dem Ende der Löscharbeiten aus dem Haus zurück.
Die Kriminalpolizei war ebenfalls mit einem Experten vor Ort. Doch die Ermittlungen beginnen erst am heutigen Montag, wie gestern weiter zu erfahren war. Das Gebäude wurde zur Klärung der Brandursache beschlagnahmt und komplett gesperrt. In dem Gebäude befanden sich bislang die Büros von insgesamt neun Firmen und acht Klassenzimmer der Beruflichen Schulen Bretten.
Über die Höhe des Schadens, der durch Feuer, Rauch und Löschwasser am Gebäude entstand, wollten gestern weder Feuerwehr noch Polizei genaue Angaben machen. Doch möglicherweise geht er in die Millionen.

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2 Antworten zu Hitze lässt Blechfassade schmelzen

  1. mm sagt:

    erstaunliche Parallelen zum Brand in der Sporthalle im Grüner, auch dort hatten Anwohner angeblich wesentlich früher einen Brand gemeldet, auch dort an einem Wochenende, auch dort war hinterher nichts mehr zu „ermitteln“, da das Gebäude teilweise eingestürzt war. Zufälle gibt’s….
    Man darf gespannt sein, welchen abruchreifen Gebäuden in Bretten demnächst ein ähnliches Schicksal widerfährt!

  2. l-rd sagt:

    „Anwohner hatten kurz nach 7.30 Uhr das Feuer bemerkt und gemeldet.“
    In der Pforzheimer Zeitung stehen 7.00 Uhr (Alarmierung Anwohner) und etwa 7.45 Uhr (Angabe Feuerwehr) zu lesen.
    Die Uhrzeit kommt in der abweichenden Berichterstattung schlecht weg. Man kennt sie nicht so ganz genau.

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