„Wir wissen, was der Tafelladen leistet“

Lions Club Bruchsal engagierte sich für Brettener Einrichtung:
Bretten (gm). „Das ist eine großartige Einrichtung, die wir gerne unterstützen“ – Professor Dr. Volker Saile, Präsident des Lions Clubs Bruchsal, ließ keinen Zweifel daran, dass die Unterstützung des Brettener Tafelladens durch eine Spende von 2000 Euro die Zustimmung des gesamten Lions Clubs gefunden hat: „Viele von uns kennen Tafelläden und wissen, was sie leisten“. Zusammengekommen war der von den Lions Mitgliedern aufgerundete Betrag durch die Aktivitäten des Clubs auf dem Brettener Weihnachtsmarkt.

„Wir freuen uns, dass wir dieses sinnvolle Unternehmen zu Dritt auf den Weg gebracht haben“, unterstrich Jörg Biermann, Kreisgeschäftsführer des DRK, das Miteinander von Diakonie, Caritas und DRK, und dankte den vielen Mitarbeitern, die sich ehrenamtlich für den Tafelladen engagieren: „So wird nichts von den Einnahmen in Verwaltungstöpfe gesteckt, sondern das Geld kann direkt zur Deckung der monatlichen Fixkosten zwischen 2500 und 3000 Euro verwendet werden“. Diese Fixkosten fallen trotz des großen ehrenamtlichen Engagements unter anderem durch Miete und LKW-Kosten an. Sie machen gleichzeitig deutlich, dass die Waren nicht völlig kostenlos abgegeben werden können. Darüber hinaus aber sollen sich die Besucher des Tafelladens auch nicht als Almosenempfänger, sondern als ganz normale Kunden wie in jedem anderen Geschäft fühlen.

Als die „größte soziale Bewegung in Deutschland“ bezeichnete Peter Jahnke, von der Diakonie Bretten, das Projekt der Tafelläden. Und: „Die Läden werden gebraucht“. Das hätten auch die ersten Monate des Bestehens bewiesen, in denen monatlich rund 1100 Kunden in den Laden an der Weißhoferstraße kamen. „Wir haben viel Herzblut, Arbeitskraft und soziale Kompetenz in den Aufbau dieses Projekts investiert“, machte er die Anstrengungen deutlich, die der Eröffnung vorausgegangen waren. Nur durch das Engagement der ehrenamtlich tätigen Mitarbeiter sei der Tafelladen überhaupt in dieser Form zu führen: „Man sieht das nicht, aber das ist eine gewaltige Arbeit“. Und weite Wege gibt es auch – dann nämlich, wenn zum Beispiel das Angebot für eine dick, aber fehlerhaft belegte tiefge-
frorene Pizza aus Muggensturm kommt.

Einer, der sich mit großem Engagement der Aufgabe Tafelladen widmet, ist Hans-Georg Heckele. Der ehemalige Bäckermeister ist an zwei Vormittagen voll im Einsatz: „ Ich bin nicht mehr berufstätig und habe mir gedacht, das ist ein Projekt, das Sinn macht“. Von 8.30 bis 12 Uhr sind Heckele und weitere ehrenamtliche Kräfte damit beschäftigt, die angelieferten Waren zu ordnen und zu sortieren. Gerade bei Obst und Gemüse fällt viel Arbeit an: „ So wie wir es bekommen, können wir es meistens nicht anbieten – da muss ausgeputzt und aussortiert werden“.

Nach den ersten Arbeitsmonaten ist Heckele sicher: „So etwas wird gebraucht. Wir sehen doch jeden Tag, wie nötig es ist. Ich habe
am Anfang gedacht, dass sicher meistens Ältere mit wenig Rente kommen – aber das ist nicht so. Es sind eher die Familien – auch die jungen- die hierher kommen.

Die Auswirkungen von Hartz IV sind auch deutlich zu spüren“.

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