Brettens Süden verändert sich weiter

Abbruch Mellert macht Platz für Neues:
Bretten. (gm) Vier Hektar neu nutzbares Gelände wird in Brettens Süden zur Verfügung stehen. Die Stadt untermauert mit dem Abbruch der alten Hermann und Josef Mellert-Gebäude an der Pforzheimer Straße und der dahinter gelegenen alten Klinkerbauten sowie mit dem im Februar beginnenden Teilabriss von Menzolit-Fibron, dem in rund zwei Jahren auch der Abriss von Menzolit-Fibron I folgen soll, erneut auch ihren Anspruch auf das Prädikat des wenigsten Flächenverbrauchs durch das Recycling alter Industriebrachen.
„Mit erheblichem Mittelaufwand haben und werden wir die Strukturen verändern, Flächen von Altlasten säubern und einer neuen Bebauung zuführen“, macht Oberbürgermeister Paul Metzger seine seit seinem Amtsantritt verfolgte Zielrichtung deutlich und belegt das mit Zahlen: Rund 44 Hektar wurden bisher an Industriebrachen erworben und zu großen Teilen reaktiviert. Unternehmen wie zum Beispiel der Modepark Röther konnten auf solchen Flächen in Bretten angesiedelt werden.

Auch die Industriebrachen in Brettens „freiem Süden“ betrachtet Metzger als Chance für Stadtplanung und Entwicklung und als Möglichkeit, dafür andere Flächen in der freien Natur zu schonen. Dienstleistung, Wohnen und Kultur sind die Stichworte, über die im Zusammenhang mit einer Neubebauung nach einer Zwischennutzung durch die Firma Neff, die hier unter anderem 265 Stellplätze erhält, in Brettens erweiterter Innenstadtlage nachgedacht wird. Für Metzger „ganz am Ende aller Überlegungen“ steht etwas, was er schmunzelnd als den „Traum der Brettener“ bezeichnet: Eine Stadthalle.

Ein Erhalt der alten Mellert Gebäude hatte sich trotz vieler Diskussionen und trotz der von einem Architekturbüro erarbeiteten Umbaupläne für das Haus an der Pforzheimer Straße als nicht durchführbar erwiesen: „Die Investitionssumme von sechs Millionen rechnete sich nicht – es ließ sich kein Interessent finden“. Jetzt müssen auf dem rund 12000 Quadratmeter großen Grundstück rund 22000 Tonnen Abbruchmaterial in enger Absprache mit dem Umweltamt des Landkreises entsorgt werden – etwa die Hälfte davon kann als Auffüllmaterial für die Stellplätze vor Ort wieder verwendet werden. An den Kosten für den Abriss (rund 1 Million) und an den Gebäuderestwerten beteiligt sich das Land mit 60 Prozent.

Für die Brettener und ihre Gäste lässt der Abriss kurzzeitig eine alte Umfahrung wieder aufleben: Beim Abriss an der Pforzheimer Straße wird eine Umleitung über die alte Ruiter Straße nötig sein.

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2 Antworten zu Brettens Süden verändert sich weiter

  1. -rl- sagt:

    „Mit erheblichem Mittelaufwand haben und werden wir die Strukturen verändern . . .“
    Wie hoch war und ist tatsächlich der Preis den alleine die Steuerzahler bezahlen müssen? Das Geld das man nicht sein Eigen nennt, ist leicht auszugeben.

    Was beanstandet u.a. die Gemeindeprüfungsanstalt (Siehe Wirtschaftsförderung in Bretten v. 07.12.06):
    „Gewerbegrundstücke verbilligt abgegeben und für diesen Betrieb ein Verwaltungsgebäude mit Montagehalle zum Preis von rd. 8,7 Mio. EUR errichtet, dessen Abschreibungen (2000 bis 2004 rd. 0,8 Mio. EUR) aus Haushaltsmitteln der Stadt (in Form eines jährlichen Mietzuschusses) getragen werden.“

  2. mm sagt:

    was die propagandistische Bemerkung des Herrn Metzger zu dem von ihm verursachten Flächenverbrauch angeht, siehe hier. Auch durch gebetsmühlenhaftes wiederholen kann man Tatsachen nicht verändern, nur Gerüchte streuen. Aber was bleibt ihm anderes, er kennt doch die Fakten am besten!

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