Bürger ins Marketing-Boot holen

Bei der Stadtentwicklung Knittlingen wird auf die Beteiligung der Bevölkerung gesetzt – Idee: Open Air vor dem Faustmuseum
KNITTLINGEN. Umsetzbare Ideen erhoffen sich bereits
aktive Knittlinger durch die Beteiligung weiterer Bürger am Stadtmarketing-Konzept. Ausgangspunkt für das weitere Vorgehen soll eine Bürgerversammlung im März sein.

„Wir wollen die Leute mit ins Boot holen und so Akzeptanz für das Stadtmarketing-Konzept wecken“, sagte Martin Reinhardt. Der Stadtrat aus Knittlingen sitzt im Lenkungsgremium, das sich bislang dem Thema Stadtmarketing gewidmet hat. Vertreter der Verwaltung, des Gemeinderats, von Vereinen und aus Firmen beschäftigten sich mit der Frage, wie Knittlingen vorangebracht werden kann. Gestützt wurden die Überlegungen von einer Haushaltsbefragung (die PZ berichtete mehrfach).

Schwerpunkte formuliert
Mit der Bürgerversammlung am 8. März soll nun der Pool der Ideengeber und vor allem -umsetzer vergrößert werden. Ehrenamtliche sollen sich in zwei Foren zu den Themen „Sanierung des Stadtbilds, Schaffung eines lebendigen Zentrums und Profilierung als Naherholungsziel und Gastronomie“ und „Erhöhung der Attraktivität als Einkaufsziel, Einzelhandelsstruktur, Standort für Industrie und Gewerbe“ einbringen. Gabriele Naderer und Konrad Zerr, zwei Professoren für Markt- und Kommunikationsforschung sowie Marketing an der Hochschule Pforzheim, wurden engagiert, um die Foren zu betreuen. „Die Mitarbeit der Bevölkerung hängt von der verständlichen Aufarbeitung und Vorstellung des bisher Erarbeiteten ab“, sagte Gerd Schweizer. Dem Vorsitzenden des Forums Bau und Kultur liegt unter anderem der Event-Bereich am Herzen. Durch mehr kulturelle Großveranstaltungen könnte die Attraktivität der Fauststadt gesteigert werden. Angedacht sei zum Beispiel die „Faustinale“, ein von Vereinen, Verwaltung und Sponsoren gestemmtes Open Air mit musikalischen und schauspielerischen Elementen im Stadtkern. Oder ein aus der Bevölkerung bereits mehrfach angeregter dauerhafter Weinprobier-Stand.

Neue Köpfe, neue Ideen
„So etwas hat es hier noch nicht gegeben, also müssen wir abwarten, in welchem Umfang Leute mitmachen“, sagte Karl Hähnle. Der Stadtrat erhofft sich Ideen durch die Einbindung neuer Köpfe. Ratskollege Reinhardt geht davon aus, dass „es nötig ist, Leute direkt anzusprechen“, um die Foren, die aus mindestens zehn Personen bestehen sollen, zu bestücken.

Uwe Brodbeck, als Vorsitzender des Gewerbe- und Verkehrsvereins, war bislang nicht in die Entwicklung des Prozesses eingebunden. „Wir sind aber offen für das Thema Stadtmarketing“, sagte der Knittlinger.

Im Vorfeld der Bürgerversammlung veröffentlicht die Verwaltung im Amtsblatt Anmeldebögen für interessierte Forenmitglieder. Dass sich bislang noch niemand gemeldet hat, bringt Hauptamtsleiter Stephan Hirth nicht aus der Ruhe. „Wir wollen nicht im Vorfeld bestimmen, wer mitmacht, sondern bauen durch wiederholte Anregung und die Bürgerversammlung auf eine aktive Beteiligung der Bevölkerung.“

Die Themen dieses Tages in einem anderen Jahr :

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3 Antworten zu Bürger ins Marketing-Boot holen

  1. za. sagt:

    Auch Nachbargemeinden wären in der Lage, ähnliches auf den Weg zu bringen.
    Sogar für die Stadt Bretten wäre das interessant.
    Unglücklicherweise hat es dort nur einen einzigen „Macher“, der allen anderen sagt, wo es lang zu gehen hat.

  2. osk. sagt:

    Wenn daraus auch etwas umgesetzt wird, dann ist eine derartige Mitarbeit echt nachahmenswert.

  3. In. Zi. sagt:

    Ich halte das „Marketing-Boot“ für eine gute Idee und wünsche dem Vorhaben viel Erfolg.

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