Bedürfnisse der Bürger richtig eingestuft

SPD Ortsverein zieht positive Bilanz
Gondelsheim. Selbstbewusst zeigte sich der SPD Ortsverein Gondelsheim unter dem Vorsitz von Jürgen Amend. Auf einer Mitgliederversammlung wurde die Arbeit der SPD-Fraktion im Gemeinderat erläutert sowie die zukünftige Entwicklung der Gemeinde betrachtet.

Mitglieder und Vorstandschaft waren sich einig, dass man auf ein erfolgreiches Jahr zurückblicken konnte. Beginnend mit der Wiederwahl von Bürgermeister Markus Rupp, den man als Parteimitglied bei seiner Kandidatur unterstützt hatte. „Rupps Ergebnis mit einem 70-prozentigen Stimmenanteil war beeindruckend und hat auch unserem Ortsverein weiteren Auftrieb gegeben“, so Amend. „Wir haben auf die richtige Person gesetzt.“

Als Erfolg sah man auch die Entwicklung des Gewerbegebietes Altenwingert an. Von Anfang an habe die SPD-Gemeinderatsfraktion die Ausweisung des Gewerbegebietes als richtig anerkannt und folglich auch unterstützt. Von diesem Standpunkt sei man nicht abgewichen, als die konjunkturelle Lage im Land den Verkauf der Flächen vorübergehend gebremst habe. Heute liege man bei den Grundstücksverkäufen im Soll, das Interesse von Gewerbetreibenden am verkehrsgünstig gelegenen Gewerbegebiet ist weiterhin hoch. Das Vorhaben war für die SPD auch deshalb so wichtig, weil der Gondelsheimer Haushalt seit Jahrzehnten hinsichtlich seiner Einnahmenseite völlig abhängig von den Zuweisungen von Bund und Land ist. Bei den Gewerbesteuereinnahmen hinkt Gondelsheim gegenüber den anderen 31 Landkreisgemeinden hinterher. Daher und mit Blick auf Arbeits- und Ausbildungsplätze im Ort musste diesem strukturellen Defizit entgegengetreten werden. Nun gilt es diese Möglichkeiten aktiv zu fördern.

Aus den Reihen der Besucher der Versammlung wurde hier besonders die Haltung der Freien Wähler Gondelsheim kritisiert. Diese hätten zuerst dem Gewerbegebiet zugestimmt, dann aber im Vorfeld der Bürgermeisterwahl eine Kehrtwende vollzogen.

Dass dabei Wahltaktik eine Rolle spielte, sei niemand verborgen geblieben, aber dass die Gemeinderatsfraktion der Freien Wähler den Standort Gondelsheim und die Kommune schlecht geredet haben und damit das Ansehen der Gemeinde schädigten, sei verantwortungslos, so die SPD.

Mit Weitblick sei die SPD-Fraktion auch das Thema Pflegeheim angegangen. Es habe sich die einmalige Chance geboten, die soziale Infrastruktur Gondelsheims auszubauen. Gleichzeitig werde die Wirtschaft durch Investitionen und Arbeitsplätze gestärkt. Der dafür nötige Verkauf einer Teilfläche des Turnplatzes war dagegen ein zu verschmerzender Preis, da die ursprünglich vorgesehene Fläche Bahnhofstraße nicht zur Verfügung stand. Dass die Gondelsheimer Bürger dies in ihrer großen Mehrheit beim Bürgerentscheid genau so sahen, zeigt, dass der SPD-Ortsverein die Bedürfnisse der Gondelsheimer Bevölkerung richtig eingestuft hatte. Auch die bevorstehende Ansiedelung eines Lebensmittelmarktes im Baugebiet Metzgerteich-Gölswiesen ist unter dem Aspekt der gesicherten Grundversorgung der Gemeinde zu betrachten. Mit Blick auf die demographische Herausforderung möchte sich die örtliche SPD in Zukunft verstärkt um den Zuzug junger Familien und neue, familienfreundliche Betreuungsformen in Kindergärten und Schule bemühen. Mit Betreutem Wohnen und dem neuen Pflegeheim sei das Feld der Seniorenarbeit gut bestellt. Weiterhin werde man das von der SPD initiierte Seniorenbüro unterstützen, das durch ehrenamtliche Mitarbeiter älteren Menschen Hilfe in Alltagssituationen und – problemen bietet.

Jürgen Amend forderte die Mitglieder auf, weiterhin mit der Zielrichtung „Stärkung einer zukunftsfähigen Gemeinde“ zu arbeiten und damit die wesentlichen Grundsteine für ein gesichertes Morgen von Gondelsheim zu legen. Der SPD Ortsverein habe im letzten Jahr gezeigt, dass er hierfür gewappnet sei.

Die Themen dieses Tages in einem anderen Jahr :

• Neuer Bürgermeister in Bretten - 1965
• 76 Millionen für 1986 im Haushalt - 1985
• „Positiv" oder „nicht so rosig"? - 1985